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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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VII
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Böttiger, Carl August: Archäologische Korrespondenz
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0445

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388

ster vollauf zu thun. Gleichsam um die öffentliche Meinung
zu versöhnen, kaufte nun der Hausminister (Ministre de la
maison du Roi) die unvergleichliche Sammlung Durands,
worunter sich an 1500 große und kleine Vasen befinden, wo-
von schon Millin mehr als 40 publizirt hat. Aber sie enthal-
ten auch eine unglaubliche Menge kleine Bronzen, geschnittene
Steine, antike Werkzeuge und Anticaglien aller Art. Eben
so merkwürdig ist die Sammlung in Fayence, Emails, Schnitz-
werk in Holz und Elfenbein, die aber mehr einer Kunstkam-
mer, als eigentlichem Antikenmusum zugehören. Es ist nun die
Frage entstanden, welchem Museum dieß alles einverleibt wer-
den soll. Daß die Vasen unter die Sculpturen ins Museum
im Louvre gehören, springt ins Auge. Aber kleinere Alter-
thümer, so wie die Kunstsachen aus spaterer Zeit, würden
dort gar nicht aufgestellt werden können. Diese gehören also
in die königliche Bibliothek, um dort mit der Sammlung
von Caylus und vielen andern ähnlichen Sachen vereinigt zu
werden. Darüber scheinen sich aber beide Minister nicht recht
vereinigen zu können, und dieß mißfällt dem Pariser Publi-
kum um so mehr, als bis jetzt Durand seine Sammlung
jedem öffnete und den liberalsten Gebrauch davon machte.
Darüber steht in dem an Vollständigkeit sters wachsenden
Bulletin universel des Barons von Ferufsac im Februar von
I82Z. im archäologischen Abschnitt S. iZl —134. ein inter-
essanter Aufsatz vom Nedacteur Champollion-Figeac.
Wir erfahren dadurch, daß Drovetti eine neue Sammlung
von ägyptischen Alterthümern nach Paris zu verkaufen ver-
sprach, und daß eine andere von Saulnier gekauft worden
ist. *) Döttiger.

*) Drovetti's zweite Sammlung, der über 100 Centner
wiegende Sarkophag des Ousirplitaos, Priesters des Psammetichus
— solche Namen lieset man jetzt in Frankreich spielend — der über
240 Cntr. wiegende Tempel aus einem Stein (monolithos) uud
mehr als 400 Nummern sind bereits in französischen Häfen ausge-
schifft und werden fürs K. Museum angekauft. S. Moniteur
vom 28. Febr. und Bulletin universel 1325. Mars, Archaeologie

p. 225 ff.
 
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