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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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VII
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Böttiger, Carl August: Archäologische Korrespondenz
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0453

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396

Zu den wichtigsten neuen Erscheinungen zur Förderung
der klassischen Alterthumskunde gehört des gelehrten Obristen
W. M. Leake Tagebuch einer Reise durch Kleine Asien, das
in diesem Sommer zum erstenmal vollständig erschienen ist.*)
Leake durchzog Kleine Asien in Gesellschaft des verstorbenen
Generals Köhler, des Professors Carlyle, Sir Rich. Fletcher
und einiger anderer Engländer, als tartarische Couriere ver-
kleidet, in einem Gefolge von 35 Personen, vom Anfang des
Jahres 1300 an. Berühmt sind die in der alten Phrygia
Epiktetos, in der Gegend, wo vor Alters Nakoleia gelegen
hat, im Thale Dogarlu an wunderbar ausgehauenen Grab-
mälern gefundene Inschriften auf geglätteten Felfenwanden,
in welchen Leake eine auffallende Aehnlichkeit mit dem älte-
sten Etrurifchen Alphabet findet und muthmaßet, daß dieß
die Schrift der mit den Griechen genau verwandten Phry-
gier vor ihrer Unterjochung durch die Perser gewesen sei.
Ganz neu sind in dieser Ausgabe des vollständigen Tagebuchs
das Zte und 6te Kapitel, wovon das Zte die südliche Küste
von Klein - Asien, Cilicien oder das heutige Karamanien be-
handelt, und des Hauptmann Beaufort's treffliche Reiftbe-
obachtungen über diesen Theil Klein - Asiens vielfach ergänzt,

*) Der Titel ist: Iournal of a Tour in Asia minor, witli
comparative remarks on the ancient and modern Geography of
that Country by Will. Martin Leake F. R. S. (London, Murray
1324. 350 S. in 8.) Die ersten 4 Abschnitte dieser auch jetzt noch
nach 24 Jahren bei der Stabilität der Barbarei in jenen Gegenden
(von welcher Leake ein trauriges Bild entwirft,) vollkommen ange-
messenen Reisebemerkungen hatte schon R. Walpole in den Tra-
vels oder Memoires T. II. p. 135 — 246. abdrucken lasten, wozu
noch die griechischen Inschriften kamen, von S. 503 an. Allein auch
diese erscheinen hier mit manchen Nachträgen bereichert. Oft ist,
ohne ihn gerade zu nennen, Rennel in seiner Geography of
Herodotus berichtigt, da diesem die Kenntniß der griechischen
Sprache abging, welches einige neuere Herausgeber der Anabasis
bei ihrem Bezugnehmen auf Rennel wohl hätten überlegen sollen.

B.
 
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