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Amelung, Walther
Die Basis des Praxiteles aus Mantinea: archeologische Studien — München, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.4582#0028
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26

schrieben hat. Am bekanntesten ist die Wiederholung im Dresdener

Museum: die grosse Herculanenserin.1)

Und wie nun dieses Motiv an den beiden erwähnten Figuren

unserer Reliefs seine Parallele findet, so erkennen wir an der zweiten

Figur der folgenden Platte alle
anderen Motive jener Statue in ihrer
ersten Ausbildung: die gänzliche
Umhüllung mit dem Himation, die
Haltung der Arme und Hände unter
demselben, die Überschneidung des
Oberkörpers durch den von der
rechten Hand über den linken Unter-
arm führenden Gewandwulst; nur
dass, wie gesagt, auf dem Relief
alles einfach, wie in den ersten
Anfängen erscheint, während bei
der Statue alle Motive zur vollen
raffinierten Ausbildung gediehen
sind. Jedenfalls also trennt eine
ziemlich lange, entwickclungsreiche
Reihe von Jahren die Entstehung
des Originales der Herculanenserin
von derjenigen unserer Reliefs.

Der Kopf der Herculanenserin
steht in einer Reihe mit verschie-
denen Abwandelungen eines be-
kannten Ideal-Typus, über dessen
verschiedene Exemplare Fabricius
im Bullettino d. J. 1883, p. 69—70
gehandelt hat. Es sind der berühmte
sog. Brunn'sche Kopf der Glyptothek

(Beschreibung no. 8g), ein Köpfchen aus Korfu, eines aus Athen und

die Köpfe der beiden gleichen Statuetten aus Museo Torlonia und

dem Vatican (Heibig, Führer no. 379).

Abb. 7. Grabstatue aus Andros.

') Hettner a. a. (>., ]>. 92, no. 141. Repliken bei Overbeck, Kunstmythologie III,
p. 465, no. 18, und p. 469 f, no. 6—8; Olympia, Ausgrb. II, T. XXVII, 3 u. IV,
T. — XIV, 1 u. 2 ; Athen, KaxäXoyoi no. 219, Grabfigur ans Amlros (nach dieser nnsere
Abb. 7, zu deren Herstellung die athenische Museunisverwaltung ihre gütige Erlaubnis ge-
geben hat).
 
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