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Amelung, Walther
Die Basis des Praxiteles aus Mantinea: archeologische Studien — München, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.4582#0033
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3' -

Schülers —, so werden wir in dieser Vermutung noch mehr bestärkt,
wenn wir den Kopf betrachten, welcher sich bei dem Dresdener Exem-
plar erhalten hat (siehe Abb. 9 u. 10).') Der stille Ernst, die scheue

Abb. 9_u. 10. K( pf der kleinen Heiculancnseiin.

Anmut in seinen Zügen entspricht zwar dem praxitelischen Mädchen-
ideale, aber alle einzelnen Formen, in denen sich dieser Inhalt aus-
prägt, sind verschieden von den Formen an sicheren Werken des
Meisters; die Handschrift des Künstlers ist eine andere. Wir werden
hier, wie gesagt, die Copie nach der Figur eines dem Praxiteles sehr
nahe stehenden Schülers vor uns haben, welcher die Anregungen seines
Lehrers in eigener Weise verwertet hat. Da sich bei keiner der vielen
Wiederholungen ein Attribut erhalten hat und die Gestalt für Perse-
phone ein allzu mädchenhaftes Wesen trägt, wird man in ihr am
ehesten eine Genrefigur zu erkennen haben.

Abermals eine weitere Entwickelung dieses Gewandtypus
finden wir an einer der lieblichsten Statuen der ganzen Antike, einer
Perle der grossen Musengruppe des Vaticans, der sogenannten Polymnia

') Auch die Vorlagen für diese Abbildungen verdanke icli Hermann, die Erlaubnis
zur Publikation der Dresdener Mii>eiini>-Direktion.
 
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