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Amelung, Walther
Die Basis des Praxiteles aus Mantinea: archeologische Studien — München, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.4582#0051
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— 49 —

stimmende Statuette derselben Gottin befindet sich im Museum zu
Palermo (Einzel-Yerkauf von Arndt-Amelung no. 559a).

Auch eine Bronzestatuette des Dionysos
von ungefähr derselben Grösse im brittischen
Museum (Anc. marbl. III, 7) ist durchaus
praxitelisch. Der Kopf hat den Typus des
Lykeios. Das Gewand, welches auf der linken
Schulter aufliegt, hat die grösste Verwandt-
schaft mit dem Gewand des olympischen
Hermes1).

Ist es schon von den meisten grossen
Meistern der Antike überliefert, dass sie es
nicht verschmäht haben, sich mit den subtilsten,
scheinbar kleinsten Aufgaben der bildenden
Kunst zu beschäftigen, so war ja der auf das
Anmutige und Zarte gerichtete Sinn des
Praxiteles vor allem für eine derartige Be-
thätigung geschaffen, und es ist sehr wohl
möglich, dass uns in der einen oder anderen der genannten Figuren
eine Originalarbeit de- Meisters erhalten ist, wie es Furtwängler a. a. O.
von der Artemis-Statuette aus Cypern angenommen hat. 2J

Abb. 26. Dionysos in London.

') Die Linke stützte sich auf den Thyrsos, die Rechte hielt den Kamharos. In den
Anc. marbL fälschlich Apollon genannt Abb. 26 ebenfalls nach einem Abguss des
Munchener (rjrpsmuseum.

!) FurtwSngler bringt die Statuette mit der Thltigkeil des Meisters in Kos und Knidos
in Zusammenhang. Doch kann dieselbe auch noch in Athen vor jenem kleinasiatischen
Aufenthalt entstanden sein, was mir des Stiles wegen wahrscheinlicher dünkt. In Athen
war eine ziemlich -urke Kolonie von ffUlOQOi KitifT;, welche dort ein eigenes Heiligtum
der »Aphrodite besass ,< I. A. 2, 168. a. 333 2 . Einer dieser ifutogot wird das Kleinod
in Athen erworben und nach der Heimkehr in seiner Vaterstadt geweihl haben.
 
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