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Amelung, Walther
Die Basis des Praxiteles aus Mantinea: archeologische Studien — München, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.4582#0071
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- 6g -

Allerdings war Skopas eben kein geborener Athener und von seinen
athenischen Genossen am Maussoleum können wir wenig Sicheres be-
stimmen.

Einzig für den Stil des Timotheos scheinen sich aus den Funden
vom Asklepiostempel in Epidauros, dessen Erbauung etwa in das Jahr-
zehnt 380 — 370 fällt (Foucard in Bull, de corr. hell. XIV, p. 589 ff.),
bestimmtere Anzeichen zu ergeben. In der grossen Bau-Inschrift

(Ephem. 1886, p. 145 ff.) heisst es Z. 36 f.: Ti/idOsog ü.ero zv.ios eQyäaafojdai
xai xane/w j svyvos Ilvßoxh^g Und Z. go f.

Ti/wdeos c/.[eTO äxgco]T[äoJta i.ti xbv axeQov ahxbv X X [ ] = = = «7"°?

nv&[ox)S,g].

Also die Akroterien des einen Giebels für 2260 Dr. und Typen,
d. h. Modelle für 900 Dr., hat Timotheos geliefert, diese Modelle am
wahrscheinlichsten, auch wegen des verhältnismässig geringen Preises,
nur für eine und zwar für die auf der gleichen Seite mit den Akro-
terien befindliche Giebelgruppe. Die Akroterien des anderen Giebels

hat ein Theo.....für 2240 Dr. übernommen, doch hat nach Z. 102

auch noch ein Dritter, dessen Namen verloren gegangen ist, allerdings
nur für 265 Dr., an Akroterien gearbeitet. An Giebelgruppen haben
dann gearbeitet Hektoridas für 1400 Dr. und ein Künstler, dessen
Namen verloren ist, für 310 Dr., dieser letztere wahrscheinlich auf der-
selben Seite, für welche Theo.....die Akroteria lieferte, da für beide

der gleiche Bürge Theoxemidas genannt wird, wie bei Timotheos
beide Mal Pythokles. Eine sehr bedeutende Leistung hat auch noch
Apathimos für 2838 Dr. zu liefern gehabt, doch wird dieselbe nicht
näher bezeichnet. Wir dürfen demnach die persönliche Handschrift
des Timotheos nur an der einen Akroterien-Gruppe vermuten und
verhältnismässig getrübt an einer entsprechenden Giebelgruppe. Unter
den Resten, welche im Central-Museum zu Athen aufbewahrt werden
(Eatdloyos no. 136—158), finden sich nun die drei Akroterien-Figuren
der einen Seite, und zwar nach den Fundnotizen die des Westgiebels;
zwei Nereiden (156 u. 157) und der Oberteil einer Nike (155)1).
Diese drei Figuren zeigen einen übereinstimmenden und sehr persön-

') In dem Katalog wird dieser in die Mitte des Giebels versetzt; wenn aber die
Flügel, wie dort erklärt wird, deswegen abgeschnitten wären, weil sie an das von beiden
Seilen aufsteigende Geison anstiessen, so müsste die Schnittfläche nach den Seiten schräg
abfallen, was in der That nicht der Kall ist. Vielmehr waren die oberen Teile der Flügel
angesetzt, wie auch bei dem anderen Teil einer Nike aus Epidauros (no. 162). Löcher zur
Befestigung finden sich u der schräg nach rückwärts abfallenden Fläche.
 
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