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Amira, Karl von
Die Grosse Bilderhandschrift von Wolframs Willehalm — München, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.14785#0004
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6. Abhandlung: Kurl v. Amira

2 Pergamentblätter, die im Jahre 1840 von Karl Kot Ii sum-
marisch beschrieben worden waren. Auch ihren Text hatte
dieser Gelehrte damals veröffentlicht. Bezüglich ihrer Her-
kunft war aus Roths Angaben nur zu entnehmen, daß sie ihm
„aus Sachsen" zugekommen seien. Von jener Zeit an waren
sie jedoch wieder aus dem Gesichtskreis der gelehrten Welt
verschwunden, und selbst öffentliche Nachfragen meinerseits
hatten sich als ungenügend erwiesen um auf ihre Spur zu
führen. Da erschien im Jahre 1909 ein neuer Band des In-
ventarisationswerkes über die thüringischen Kunstdenkmäler:
Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens Heft XXXIV (Hth. Sachsen-
Meiningen I 1, Kreis Meiningen herausg. von Voß), worin auf
S. 257—259 in verkleinerten Umrissen Proben von Bildern aus
Handschriftfragmenten im Besitz des „hennebergischen alter-
tumsforschenden Vereins" (zu Meiningen) mitgeteilt waren. Auf
den ersten Blick war mir klar, daß diese Zeichnungen in aller-
nächster Verwandtschaft zu den Bildern der großen Willehalm-
Hs. standen. Die Direktion der hiesigen K. Hof- und Staats-
bibliothek vermittelte die leihweise Übersendung der Blätter
nach München, und es ergab sich, daß es sich um Bruchstücke
nicht einer Hs. von Ulrichs von Türheim ,Willehalm', wie
eine Notiz in den angeführten Bau- und Kunstdenkmälern S. 256
gemeint hatte, sondern der „großen Bilderhs." von Wolframs
Willehalm und zwar vor allem um die schon verloren geglaubten
ßothschen Bruchstücke handelte. Bald nachher gelang es dem
Direktor unserer Staatsbibliothek, Herrn Dr. H. Schnorr v.
Carolsfeld die sämtlichen Meininger Blätter für die ihm unter-
stellte Anstalt zu erwerben. Da auch seine Bemühungen um
den seinerzeit von mir a. a. 0. 214 ff. beschriebenen Heidel-
berger Pergamentbogen (H) von Erfolg gekrönt wurden, so sind
jetzt mit Ausnahme der beiden im Germanischen Museum zu
Nürnberg befindlichen Pergamentstreifen (a. a. 0. S. 223 f.) alle
bekannten Bruchstücke der großen Willehalm-Hs. hier in Mün-
chen als Cgm. 193 III vereinigt. Denn andere waren selbst
dann nicht mehr zu ermitteln, als ich aus Anlaß des Plans zu
einer Ausgabe der Bruckstücke eine Umfrage an mehr als
 
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