Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Eike <von Repgow>; Amira, Karl von [Hrsg.]
Die Dresdener Bilderhandschrift des Sachsenspiegels (Band 2) — Leipzig, 1925

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22099#0026
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
mannes gehört hatte (TD. XXII 7), doch von der Limburger Chro-
nik zum J. 1349 als Mode der jungen Leute hervorgehoben wird.
In W folgt der Zeichner meistens dem Muster seiner Vorlage D;
s. die in Bd. I Einleitg. 13 angeführten Abbildungen. Aber in
IIa 2 ersetzt er es durch die zu seiner Zeit modernere Schecke
(Kopp, Bilder, II 10/11, Spangenberg, Beytr., tab. IXa).
seine Farben In H ist der Männerrock meist mehrfarbig, bald der Länge nach
in zwei Farben geteilt (mi parti), bald quergestreift, bald geschrägt.
Beispiele bei Kopp a.a.O. I 71, 74, 77, 82, 84a, 87, 93, 98, 103,
118, 122, 123, 126,127 a, b, 129, 158, A. S chultz, Höf. Leben,l303.
Einmal (TD. XX 12) befinden sich am grünen Bock eines Alten
gelbe Ärmel. Solche bunte Böcke, entweder aus buntgewebten
Stoffen gefertigt oder aus Streifen einfarbiger zusammengenäht,
wurden seit 1300 allgemein getragen (Sitzungsber. d. baier. Akad.
1917, S. 26f.). Fünfzig Jahre früher waren sie noch für die Hof-
tracht der ritterlichen Dienstmannen charakteristisch gewesen
(a.a.O. 26 und Willeh. Taf. IV, V). In D überwiegen sie die einfar-
bigen Kleider zwar nicht an Menge, aber ihre Buntheit ist noch
mannigfaltiger geworden. Es kommen jetzt nicht bloß längsge-
teilte, quergestreifte und geschrägte, sondern auch geschachte
(quadrierte) und gesparrte vor (6b 5, 10a 5, b 1, 2, IIa 2, 3, b 2,
12b 5, 13a 2, 17b 2, 38a 3, 5 54b 3, 14a 1, 17b 3, 4, 18a 1, 3, 23b 4,
^24a 1,3, 27 b 1, 28 a 4, 38 b 1, 2, 62 b 3, 65 b 4, und insbes. Beil. zu
Taf. 34), und beliebt sind auch Böcke, deren Schöße eine andere
Farbe zeigen als der Oberteil (24b 2, 4, 25a 2, 3, 4, b 1, 26b 1, 4,
28a 3, 29b 3, 34 a 2, 37a 1, b 4, 38al, 4a 6 nebst Beil. zu Taf. 7).
Der Im Gegensatz zum Männerrock ist der Frauenrock stets einfar-

Frauenrock

big. Gegen 1300 war er, wie die Bemalung der Freiburger Mün-
sterskulpturen beweist, noch so bunt gewesen wie der Männer-
rock. Im Schnitt jedoch gleicht er auch in unsern Hss. noch dem
Männerrock, nur daß er viel länger ist, so daß er nachschleppt (so
auch bei Kindern D 14b 4) und beim Gehen vorne aufgenommen
werden muß (O bei Spangenberg a.a.O. tab.VII,VIII, Lübben
26) was wie während des ganzen 13. Jahrhunderts so auch noch

10
 
Annotationen