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Eike <von Repgow>; Amira, Karl von [Hrsg.]
Die Dresdener Bilderhandschrift des Sachsenspiegels (Band 2) — Leipzig, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.22099#0061
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68, 82, 84K, 93, 98, 105, 127), obgleich er auf fol. 13b 5,6, 14a 2
(TD. XV 6, 8) bewiesen hat, daß er zu anderen Zwecken die heral-
dische Lilie richtig zeichnen konnte, wenn er wollte. Der von 0
brachte anstatt der Lilienkrone nur eine Laub- oder Kleeblattkrone
zustand (s. die Faks. bei Büs.ching, Spangenberg, Lübben
a. a. 0.). Und ungefähr ebenso erging es dem Zeichner von D (und
seinem Kopisten in W). Man sehe z.B. fol. 4a 1 (nebst Beil. zu
Taf. 7, 57 a 1), 2 (nebst Beil. zu Taf. 113), la, 3 b 1, 2, 4 b 3, 9 a 1,
12a 3, 13a 2, b 1, 2, 4, 17a 4, 5, b 1, 22a 1, b 6, 24a 4, b 3, 5 usw. und
vergleiche wiederum die heraldische Lilie in 22 a 5, 35 a 3, 37 b 5, 6.
Wahrscheinlich schöpfte schon der Zeichner von X seine Kronen-
kunde nur aus Siegeln wie bei Posse, Deut. K. I Taf. 31 Nr. 2, 4,
5, Taf. 32 Nr. 4, Taf. 33 Nr. 2, 3, 4, Taf. 35 Nr. 4, Taf. 39, Nr. 6, Taf.
40 Nr. 4, 5, Taf. 41 Nr. 1, 3, 4, 6, Taf. 43 Nr. 2, 3.

Auch die Kleidung des Kaisers unterscheidet sich auf den Ssp.- ^j8^^.
Bildern in nichts von der des Königs, auch da wo die Kaiser- Gewänder
krönung zu schildern war (H 2 a 2 in TD. II 2, D 58 a 2, 45 a 8, O 78
b 5). Vom Kaiserornat hatte jedenfalls keiner der Zeichner oder
Maler irgendwelche Kenntnisse. Und die von den königlichen Ge-
wändern schwankten unter ihnen. Das Hauptstück der Herrscher-
kleidung ist ein bis zu den Füßen reichender weiter und gegürteter Rock
Leibrock, den seinem Schnitt nach die Hss. H und O nicht vom
gewöhnlichen bürgerlichen Leibrock unterscheiden. In D unter-
scheidet er sich davon, weil dort der bürgerliche Bock stark ver-
kürzt ist (oben 9). Außerdem stattet ihn D oftmals mit Lappen-
ärmeln (oben 9) aus. So 17 b 1 (nebst Beil. zu Taf. 34), 4 a 1, 17 a
4,5, 22 a 1, 2, b 6, 24 b 3, 5 usf. In 0 60 a 2 sind die Ärmel mit längs-
laufenden Knopfreihen verziert. Ebendort stecken die Hände aus-
nahmsweise in Handschuhen mit lang herabhängenden Stulpen.
Die Farbe ist in H ein meist helles Krapprot, das ins Violette spielt
und wohl Purpur vorstellen soll. S. die farbigen Abb. bei Kopp
a.a.O. 66, 69, 82, 84b, 93, 98, 105, 127 und TD. Farbent. Nr. 3, 4.
Dies entspricht ungefähr der um 1133 gefertigten Tunika (tuni-
cella) bei den Kaisergewändern in Wien, auch der trabea ex pur-

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