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Eike <von Repgow>; Amira, Karl von [Hrsg.]
Die Dresdener Bilderhandschrift des Sachsenspiegels (Band 2) — Leipzig, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.22099#0063
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die Mäntel auf den Kaiser- und Königssiegeln seit Heinrich VI.
(Posse a.a.O. I Taf 23 Nr. 1) mit Ausnahme derjenigen von Ri-
chard, Alfons, Rudolf I., Adolf, Albrecht I. und Heinrich VII., bei
denen der Mantel in der altern .Weise auf der r. Schulter ge-
schlossen ist; — entsprechend ferner die Manteltracht auf den
Königsbildern zu Schwarzrheindorf (um 1151—57, abgeb. bei
Aus'm Weerth, Wandmal. Taf. XXX) und im Freisinger Tradi-
ditionskodex um 1187 im Hauptstaatsarch. zu München Lit. III
AI Nr. 3c, den Statuetten des Karlsschreines zu Aachen (ca. 1215,
Aus'm Weerth, Kunstdenkm. Taf.XXXVII) und den Königs-
figuren auf dem Grabmal Siegfrieds v. Eppstein zu Mainz
(Stacke, Deut. Gesch. I 512) u. dgl. m. Die Farbe des Herrscher-
mantels ist, soweit sich aus den Vorkommnissen in D eine Regel
ableiten läßt, purpur (wie im Cod. Balduineus bei Irmer Taf. 24),
nur einmal, und zwar wohl infolge eines Versehens golden
(s. oben). Auch insoweit würde die Ssp.-Illustration zu den übrigen
Monumenten stimmen. Daß der Dekor des Mantels dort nicht
wiedergegeben sein kann, versteht sich bei der Kleinheit der Zeich-
nungen und bei der Eilfertigkeit der Arbeit ohne weiteres. — Ein-
mal trägt in O 23 a der König über dem Mantel, ein anderes Mal
(60b 4) über dem vorne zugeknöpften Rock eine zurückgeschlagene
Kapuze. Eine solche aus dem 14.Jahrh. gehörte ehedem auch
zu den Reichskleinodien (Hottenroth 487).

Sind des Kaisers oder Königs Hände nicht zum Zweck von Aus-
drucksbewegungen beschäftigt, so hält er der Regel nach in der
einen das goldene Szepter, in der andern den goldenen Reichsapfel.
Das Szepter sollte von dem Friedenssymbol, der Lilie, bekrönt Szepter
sein. S. darüber Stab 115—117, 122 f., 124 f., wo sich das Material
noch leicht durch sehr bezeichnende Stücke vermehren ließe, wie
z. R. die Kaiser- und Königsbildnisse in der vorhin angef. Frei-1
singer Hs. Von unsern Ssp.-Zeichnern vermag nur der von O das
Lilienszepter schematisch richtig zu geben (0 15a bei Lübbenl8,
ferner 60 a 2, 68 b 3, 79 b 1). Auch ihm jedoch genügt das nicht. In
23a, 38b bei Lübben 24, 38, dann 23b 3, 30b 1, 60b 4, 78b 4 ver-

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