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Eike <von Repgow>; Amira, Karl von [Hrsg.]
Die Dresdener Bilderhandschrift des Sachsenspiegels (Band 2) — Leipzig, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.22099#0083
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bis zur Hälfte ihrer Länge oder auch darüber hinaus mit einge-
schliffener sog. Blutrinne1). Es ist gewöhnlich von halber Manns-
länge, also schon in H länger als in der großen Willehalmhs. —
vgl. Willeh. Taf. I, II, XVI, XVII —, in D oftmals noch erheblich län-
ger. M. s. z. B. die gewaltigen Schwerter in 18 a 3, 20 a 1, 21b 4, 28 a
5, 29 b 5, 74 a 4, 89 b 3 und zu ihrer Bestätigung das Schwert auf
der Grabplatte des Gottfried v. Fürstenberg (f 1341) zu Haslach
bei Essenwein a. a. O. LXX 1 oder das Schwert K. Albrechts
,(t 1308) in Zschr. f. hist. Waffenkunde VIII 360. Daher pflegten
zu Fuß die Bitter ihre Schwerter nicht an der Seite, sondern in der
Hand zu tragen. Der zylindrische Schwertgriff gibt in der Begel
Platz nur für eine Hand. Doch sind auch zweihändige Schwerter,
namentlich in D nicht selten (llb6, 13a4, 18a4, 25b 1, 26b 1,
29b 5). Die Griffzunge endigt wie in Willeh. a.a.O. und in der
Maness. Hs. mit einer Kugel, dem sog. Apfel, durch den sie, wie
in H zu sehen, hindurch geht, und der schwer genug ist, um der
Klinge ein Gegengewicht zu geben. Zwischen dieser Kugel und
der Parierstange läuft die Griffzunge durch eine Hülse, die in H
spiralförmig mit Leder(?)-Streifen umwickelt, in D bisweilen mit
schwarzem Leder überzogen ist. Gute Beispiele findet man in H
lb4,5 (Kopp 66), 2a 1, IIb 2, 29b 1 (TD. 112, 13, III, XII 5,
XXXIII 3), D9a2, 10a 2-4, 14a 2-4, b 3-5, 15a 1,3, 25b 1,3,
26 a 3. Die Parierstange ist in H ziemlich stark und streng gerad-
linig wie bei den von Essenwein LXX 5, 6, XXXXIII 7, 8 abgeb.
Schwertern des 13. und 14. Jahrh., in D gegen die Enden hin ver-
stärkt, in O bald geradlinig, bald nach oben, bald nach unten ge-
bogen. Die bloßliegenden Metallteile des Gehelzes sind oft gelb,
bisweilen blau bemalt, oft aber auch, insbesondere in D, weiß ge-
lassen, d. h. eisern. Die Scheide des Schwertes ist wie in der Wille-
halmhs. und der Maness. Hs. stets von schwarzem Leder, die
Schwertfessel dagegen wie ebenfalls in diesen Hss. und in der Wein-

*) So fasse ich wenigstens die schwarze Linie auf, welche die Klingenmitte entlang zu
ziehen pflegt, nicht wie v. Oeckelhäuser, Min. II 389 die entsprechende Linie in der
Maness. Hs. als einen Grat.

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