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Eike <von Repgow>; Amira, Karl von [Hrsg.]
Die Dresdener Bilderhandschrift des Sachsenspiegels (Band 2) — Leipzig, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.22099#0118
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Schöffen stets auf Bänken sitzen, D 4a5, 17b 2, 50a 1, 3, H 24a 3
{TD. XXVI 5, 7), 0 30b 3, 84 a 3, 5. S. auch die Bemerkungen über
die Urteiler im Lehengericht oben 98. Auch viele andere Monu-
mente des MA. zeigen diese Dingbänke, und zwar nicht nur, wo
das Gericht unter freiem Himmel gehalten wird wie auf den in
Stab. Anh. Nr. 8, 21 (Fehr Nr. 25), 22, 35, 40—42, 59, 66 ange-
führten Zeichnungen, ferner in den Gerichtsszenen der Berner Hs.
von Dieb. Schillings Chronik 11150b (abgeb. bei Fehr Nr. 26),
der Hs. des Nik. Probst (a. 1504) im Stadtarchiv zu Volkach
(abgeb. im Baierland 1913 S. 125) und der Bilderhs. des Ham-
burger Stadtr. fol. 252 a (faks. bei Beincke Taf. 18) — sondern
auch, wo die Sitzung in bedecktem Baum stattfindet, wie in Liegn.
Hs. II 43 a, Görl. Hs. 77 b, Züricher Hs. von Dieb. Schillings Berner
Chron. fol. 176 (bei Fehr Nr. 27), Hamburger Stadtr. fol. 73a
(a. a. O. Taf. 6). Von dem alten Brauch ging man auch nicht grund-
sätzlich ab, wenn man in bedecktem Baum die Urteilerbank, allen-
falls zusammen mit dem Bichtersitz, zu einem sog. Gestühl aus-
baute wie im Hamburger Stadtr. fol. 86a, 144a, 161a, 229a (a.a.O.
Taf. 7, 11, 12, 16) oder wie die noch erhaltenen Schöffenbänke
am Wandgetäfel in der nl. Bathausvorhalle zu Lüneburg (16. Jahr.)
oder die Gestühle in den Schöffensälen zu Kampen (1543—1546)
und zu Nimwegen (ca. 1550—1560), abgeb. bei Ewerbeck, Die
Renaiss. in Belgien und Holland XIX Taf. 8—11, XXII Taf. 1—5).
Auch darauf darf hingewiesen werden, daß die mittelalterliche
Kunst das Weltgericht als ein Schöffengericht zu veranschaulichen
liebte, worin die Apostel als Urteilfinder auf Bänken neben dem
Weltenrichter sitzen, so schon auf dem Wandgem. zu Oberzell
(Beichenau, um 1000, abgeb. bei Baer u. Kraus, Wandgem. Taf.
XIV und Janitschek, Malerei 60/61), Min. in Clm. 4452 (g. 1014)
fol. 202a (abgeb. bei Leidinger, Miniaturen V Taf. 38) und Ms.
A II 42 (vor 1020) der Bibl. zu Bamberg fol. 53a (abgeb. bei
H. Wölfflin, Die Bamberger Apokalgpse Taf. 48), dann im
Spät-MA. auf den Weltgerichtsbildern des sog. Jan van Eyck
zu Petersburg und des Petrus Christus zu Berlin (abgeb. bei

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