Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Eike <von Repgow>; Amira, Karl von [Hrsg.]
Die Dresdener Bilderhandschrift des Sachsenspiegels (Band 2) — Leipzig, 1925

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22099#0120
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
die Schöffen auf einer einzigen Bank oder auf einer Reihe neben-
einandergestellter Stühle ohne Lehne sitzen." Er kannte nicht die
Bemalung der Bank (in Nr. 5 grün, in Nr. 7 rot), noch auch das
Die 4 Bänke Vergleichungsmaterial von D und 0. In Wirklichkeit haben wir
uns wohl 4 Bänke in einem Rechteck aufgestellt zu denken. Schon
in der fränkischen Zeit werden die quatuor solia als herkömmliche
Einrichtung der Dingstätte erwähnt (R.Sohm, Proceß 155 N. 7).
Und wie oft ist nicht im deutschen MA. von diesen „vier Bänken",
den „vier Stühlen", den vierscharen die Rede! S. Rechtsbr. f. Alten-
burg v. 1256 § 13, v. 1356 § 11, Stadtr. v. Freiberg I 37, III 2, VII 5,
XI, XIII1, Bergr. v. Freiberg B 42, MeissenRb. IV 57 dist.l, 6 dist.7
(wo die richtebank aus vier henken besteht), Zwickauer Rb. in
Zschr. f. RGesch. XXXVIII 347, 358, 361, 366, Magdeb. Rb. v. d.
Gerichtsverf. 6 §1 (Laband S. 57), Weichbildr. XXI, 3, XXVII1,
Weist. III 891 (a. 1523) 2 Lang- und 2 Querbänke zu Meirichstatt),
Brünn Schöffenb. 367,Jura reg.mont. IVc. 4,11 § 4 (Zycha,Böhm.
Bergr. II 220, 221). Viele andere Belege bei Haltaus,Gloss.92,J.
Grimm a. a. O. 436f., Schmeller-Frommann, Wb. II 605, G. L.
v.Maurer a.a.O., Verwijs-Verdam, Wordenb. s.v. vierschar.
Dieselbe Einrichtung war auch in Dänemark verbreitet, H.Mat-
zen, Forelsesninger 0//.Ä.II16, 1150, Lund Stadtr. 21 (bei Kol-
derup-Rosenvinge, Samt. V53). Im Bilde sieht man sie in
Liegn. Hs. I 90b, 491 a, II 43 a, Steinb. Hs. fol. 85b, in der Gr. Ber-
ner Chronik des Dieb.-Schilling (Stab. Anh. Nr. 20—23, Fehr,
Nr. 25, 27), in der Probstschen Hs. v. 1504 zu Volkach (oben 102),
auf Zeichnung in einer Karte der Cent Hoheneich (um 1600) in
der Bibl. des hist. Vereins v. Unterfranken, auf dem Holzschnitt des
J.Amman in Fronspergers Kriegsbuch 1566 (Andr. 226, ab-
geb. bei G. Li ehe, Der Soldat Nr. 43),—und erhalten sind sie noch
jetzt auf den ehemaligen Gerichtsplätzen zu Altenritte (Grundriß
in Bau- u. Kunstdenkm. i. Regbez. Kassel IV Atlas Taf. 2), Groß-
steinheim (Ansicht in Kunstdenkm. in Hessen Kr. Offenbach 65),
Non bei Reichenhall (Abb. in Zschr. d. Ver. f. Volksk. 1897 Taf. IV
1, Kunstdenkm. d. !£/?. Baiern I 3005), in der „Laube" im Rathaus

104
 
Annotationen