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Eike <von Repgow>; Amira, Karl von [Hrsg.]
Die Dresdener Bilderhandschrift des Sachsenspiegels (Band 2) — Leipzig, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.22099#0130
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auf Bildern des 12. Jahrh., kniet nicht der Empfänger, sondern er
steht (s. oben 94), ebenso auf frühmittelalterlichen Münzen, z. B.
bei Obermayr a.a.O. Nr. 76, 77, 83, 97, 109. Öfters sieht man
den Lehensempfänger vor dem König huldigend knien, während
hinter oder neben ihm ein Begleiter die Fahne hält, z. B. in der
Konstanzer Bichenthalhs. 77 a und in der Aulendorfer p. 182 (Be-
lehnung des Erzb. v. Mainz), 185 (Belehng. des H. v. Cleve), in
Holzschn. bei Tengler, Laiensp. 1509 fol. 14b (30a, 52b), auf
Holzschn. (bald nach 1560) bei Hirth, Bilderb. Nr. 1025, auf Ge-
mälde in Cgm. 895 (Fuggers Ehrenspiegel) fol. 118/119 a, Stich von
Hoghenberg bei G.Ens, Rer. Dan. hist. Taf. 13. S.dazu auch
Boerger Belehng. 87 f. Die Fahnenreichung ist für die Illustra-
toren des Ssp. so spezifisch der Fürstenbelehnung eigen, daß sie
die Fahne geradezu zum Abzeichen des Fürsten machen. Der Fürst
steht oder sitzt oder reitet mit der Fahne in der Hand: D 43b 4,
48b 2, 3, 49a 1, 2, 83b 2, 85b 4, 87b 2, 3, H in TD. V 8, XV 6, XXI 9,
XXIV11 (10), XXVI, (färb, bei Kopp 1118), 5, 6, 0 81b 4, 5, 82b
4, 83 a 2, 3, wie er ja auch auf seinem Reiter- oder Standsiegel und
auf Münzen die Lehensfahne zu tragen pflegt (Bruckauf, Fah-
nenlehen 321, 47, Posern-Klett, Münzen I Taf.XVIII 16, Ber-
liner Blätter f. Münz... Kunde Taf. XXXIX 5, XLIII1, 2, 5, LXIII 3,
Zschr. f. Numismat. XV Taf. I Nr. 13, 16, 17, 24, Oberbaier. Archiv.
XXIX Taf. 1 Nr. 3, 7, 5, Taf. 2 Nr. 28—30). So auch in Miniaturen
der Wiener Bilderhs. der Goldenen Bulle (Nr. 338), abgeb. bei H. G.
Thülemarius, Tract. de Bulle aurea (1697). Zu Mittelhausen
hielt der zu Gericht sitzende Landgraf die Fahne in der Hand,
Dreyer bei Spangenberg, Beitr. 12. Die Lehensfahne wird zwar
nicht immer auf diesen Bildern, wohl aber auf denen zum Ssp.
von der Fahnenlanze dadurch unterschieden, das der Schaft des
Speereisens entbehrt. Dies ist nicht nur an den angeführten Stellen
sondern ganz besonders deutlich in H22a2 (Kopp IUI, TD.
XXIV 4), D 48a 2, O 81b 4 (Faksim. bei Posse, Wettiner Taf.
XXXIII) zu beobachten. Daß der Mangel des Speereisens nicht
einer bloßen Flüchtigkeit der Zeichner zuzuschreiben, ergibt sich

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