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Eike <von Repgow>; Amira, Karl von [Hrsg.]
Die Dresdener Bilderhandschrift des Sachsenspiegels (Band 2) — Leipzig, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.22099#0153
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Kalender bayer. u. schwäb. Kunst 1910 S. 5 und bei H. Kar-
linger, Die hochroman. Wandmalerei in Regensburg 1905 Tai 5
zeigt eine ähnliche Komposition wie unser Ssp.-Bild, jedoch schon
ganz im Sinne, der kurialistischen Schwerterlehre: S.Peter reicht
dem r. stehenden Papst das eine, dem 1. stehenden Kaiser das an-
dere Schwert.

Über das Schwertsymbols, oben S. 108 f., über die Lehre vom Ver- ^JJJ1
hältnis zwischen geistlicher und weltlicher Gewalt unter der Meta-
pher der beiden Schwerter E. Friedberg, De finium inter ec-
clesiam et civitatem regundorum judicio 1801 S. 20 f., 46—48 und
A. de Posadowsky-Wehner, De duobus universalis mon-
archiae gladiis 1867.

2. Zu Ldr. II: Dem pabiste iz gesaczt — stegerif haldin. Der -Ja (Taf. 7) 2.
Buchstabe D erweist sich als falsch gezeichnet und gefärbt.

= W 10a 2 (färb. Faksim. bei Heinemann a. a. O., in Stich bei
SpangenbergTaf. IX), O 6b 4 (bei Spangenberg Taf. VI) hier
jedoch im Gegensinn; die Tiara des Papstes wieder in der älteren
Form.

Das Steigbügelhalten gehörte nach Lnr. 66 §5, Swsp. Lnr. 7 zu "JjJJJf1"
den Bezeigungen der Dienstfertigkeit, die ein Vassali seinem Lehen-
herrn schuldete. Vgl. fol. 81b 2. Leicht ergab sich von hier aus
der Übergang zu einem Zeichen der Demut und äußersten Höf-
lichkeit, wie ja auch noch heute Bezeigungen der Dienstfertigkeit
als Höflichkeitsformen gelten. Vgl. auch Jähns, Roß und Reiter
II 111. Schon ein um 1133 gefertigtes lateranisches Wandgemälde
soll das Homagium eines die Krone empfangenden Kaisers dar-
gestellt haben, und es wäre nicht unmöglich, daß damals K. Lothar
gelegentlich seiner Krönung dem Papst den Steigbügel gehalten
hat. Ungeachtet seiner und der deutschen Fürsten Verwahrung
gegen die angebliche Lehenrührigkeit des Kaisertums vom päpst-
lichen Stuhl hat sich Friedrich I. i. J. 1160 zu Pavia gegenüber
Viktor IV. und i. J. 1177 zu Venedig gegenüber Alexander III. dem-
selben Zeremoniell unterzogen. Er kann also nicht von der An-

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