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Eike <von Repgow>; Amira, Karl von [Hrsg.]
Die Dresdener Bilderhandschrift des Sachsenspiegels (Band 2) — Leipzig, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.22099#0157
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lieh der Gesten 0, wo der vorderste Schöffe die 1. (=r.) Hand mit
weisendem Finger erhebt, die drei andern mit dem Ehrerbietungs-
gestus dastehen, sich näher an die Hs. X anschließen. Der Vor-
derste würde als Obmann allein reden, was dem wirklichen Ver-
fahren bei den Sendgerichten entsprechen würde. Wie dem auch
sein mag, es gab sowohl in der Meißener1) wie in den angrenzen-
den Diözesen Sendgerichte, und es kann daher sowohl der Zeich-
ner von D als auch der von H und N aus eigener Anschauung ge-
schöpft haben. Eine Schilderung des Sendgerichts freilich lag nicht
in der Absicht der Illustratoren, da sie nicht nur die Lokalität un-
angedeutet lassen, sondern auch mit einer Repräsentation der
Sendpflichtigen durch die Schöffen sich begnügen. Das Stehen
der Sendschöffen während des Gerichtes ist schwer glaublich; vgl.
Hinschius, Kirchenrecht V 437 Note 4. Und so muß auch min-
destens zweifelhaft bleiben, ob die Gegenüberstellung der Send-
schöffen und des Sendrichters der wirklichen Verteilung der
Plätze auf einem Sendgericht entsprochen habe.

4. Ausweislich des Bildbuchstaben P zu den Worten phlechhaftin 4a (Taf.7j 4.
der tumprobiste; ob auch zu den Worten lantsezin der erzpri-
stere, wird vielleicht davon abhängen, wie man die Figur des Kle-
rikers auffaßt, der hinter dem Sitzenden steht.

= W 10 a 4 färb, faksim. bei Heinemann a.a.O. in Stich (bei
Spangenb., a. a. O. tab. IX). Im Gegensinn und nur mit 6 Figuren
0 7a2 (bei Spangenb. tab. VI). Im einzelnen weicht die Hs.
0 von D ab, indem sie gegenüber den stehenden Sendleuten die
beiden Geistlichen auf dem Sitz Platz nehmen und den zuvorderst
Stehenden nicht als Geistlichen erkennen läßt, indem sie ferner
nur dieser Person den Redegestus, den beiden Sitzenden Be-
fehls- und den übrigen Zeigegesten erteilt, und endlich, indem sie
den einen der beiden Sitzenden durch den Bart als älteren Mann
und außerdem durch eine Stola charakterisiert.

Vom Standpunkt des Zeichners von D aus dürfte der hinter dem *end des.

_ ^ __Dompropstes

J) Cod. dipl. Sax. II 1 Nr. 68 (a. 1201), 165 (a. 1252), 2 Nr. 529 (a. 1361). ""friesTers""

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