klein aber auch nicht kleiner als den Zwerg. Sieht man genauer zu,
so scheinen der verrenkte rechte Arm und der ungewöhnlich blöde
Gesichtsausdruck in D eher auf fatuus (blödsinnig) zu deuten,
womit eine Lateinübersetzung das Wort altvil überträgt, und da-
mit stimmen auch überein die Untersuchungen von Alb. Höf er,
Altvile im Ssp. (Halle 1870)*) und von Zacher in Zschr. f. RG.
XXII 55—58, obgleich sie in der Ethymologie nicht einig gehen.
, ?nt!,r\. Daß der thronende Brotausteiler in O den nächsten Erben vor-
haltspflicht
stellt, der die erbunfähigen Leute in seiner Pflege hält, dürfte kei-
nem Zweifel unterliegen. Damit ergibt sich aber auch die Erklä-
rung von Figur 1 in D. Allerdings sollte man in ihrer Hand statt
des Schemels ein Stück Brot erwarten wie in 0. Aber wahrschein-
lich hat der Zeichner von D seine Vorlage Y mißverstanden, die
hier wie so oft undeutlich war. In der Gesamtanordnung der vier
Figuren dürfte D sich weniger von der Hs. X entfernt haben als O.
Dafür spricht einerseits die klarere und einfachere Reihenfolge
von links nach rechts in D, (so wie z. B. auch in fol. 4b 2, 3) ander-
seits die auch sonst bemerkbare Neigung des Zeichners der Hs. N
zu ausschmückender und ausführlicher Umarbeitung der Kom-
positionen (Geneal. 383).
5b(Taf. 10)3. 3. Die Figuren zu dem Rest von Ldr. 4, und zwar gehören Figg.
2—4, wie das goldene W, anzeigt zu dem Satz Wirt ein kint — da
mite nicht, Fig. 1 zufolge dem mennigroten V zu dem Satz Uffe den
missilsuchtigen man etc.
Farben: 1) Dunkelblauer Rock; — 2) Rock rot, Beinkl. blau;
— 3) Rock saftgrün, Beinl. gelb; — 4) Rock dunkelblau, Beinkl. rot.
= Wllb3 (bei Spangenb., Beytr. tab.IXa links). Ähnlich 0
9b 1 (bei Spangenb. tab.VIII rechts). Hier fehlt jedoch, wie
schon Homey er, D. Ssp. erster Th.3 115 angemerkt hat, die Figur
des Stummen. Fig. 1 erscheint in O im Gegensinne und unbekleidet.
*) Die Herausgeber des Miltelniederd. Wörterb. würden schwerlich mit dem „Ernst
der deut. Rechtsspraehe" gegen Höfer argumentiert haben, wenn sie diese Rechtssprache
genauer gekannt hätten.
162
so scheinen der verrenkte rechte Arm und der ungewöhnlich blöde
Gesichtsausdruck in D eher auf fatuus (blödsinnig) zu deuten,
womit eine Lateinübersetzung das Wort altvil überträgt, und da-
mit stimmen auch überein die Untersuchungen von Alb. Höf er,
Altvile im Ssp. (Halle 1870)*) und von Zacher in Zschr. f. RG.
XXII 55—58, obgleich sie in der Ethymologie nicht einig gehen.
, ?nt!,r\. Daß der thronende Brotausteiler in O den nächsten Erben vor-
haltspflicht
stellt, der die erbunfähigen Leute in seiner Pflege hält, dürfte kei-
nem Zweifel unterliegen. Damit ergibt sich aber auch die Erklä-
rung von Figur 1 in D. Allerdings sollte man in ihrer Hand statt
des Schemels ein Stück Brot erwarten wie in 0. Aber wahrschein-
lich hat der Zeichner von D seine Vorlage Y mißverstanden, die
hier wie so oft undeutlich war. In der Gesamtanordnung der vier
Figuren dürfte D sich weniger von der Hs. X entfernt haben als O.
Dafür spricht einerseits die klarere und einfachere Reihenfolge
von links nach rechts in D, (so wie z. B. auch in fol. 4b 2, 3) ander-
seits die auch sonst bemerkbare Neigung des Zeichners der Hs. N
zu ausschmückender und ausführlicher Umarbeitung der Kom-
positionen (Geneal. 383).
5b(Taf. 10)3. 3. Die Figuren zu dem Rest von Ldr. 4, und zwar gehören Figg.
2—4, wie das goldene W, anzeigt zu dem Satz Wirt ein kint — da
mite nicht, Fig. 1 zufolge dem mennigroten V zu dem Satz Uffe den
missilsuchtigen man etc.
Farben: 1) Dunkelblauer Rock; — 2) Rock rot, Beinkl. blau;
— 3) Rock saftgrün, Beinl. gelb; — 4) Rock dunkelblau, Beinkl. rot.
= Wllb3 (bei Spangenb., Beytr. tab.IXa links). Ähnlich 0
9b 1 (bei Spangenb. tab.VIII rechts). Hier fehlt jedoch, wie
schon Homey er, D. Ssp. erster Th.3 115 angemerkt hat, die Figur
des Stummen. Fig. 1 erscheint in O im Gegensinne und unbekleidet.
*) Die Herausgeber des Miltelniederd. Wörterb. würden schwerlich mit dem „Ernst
der deut. Rechtsspraehe" gegen Höfer argumentiert haben, wenn sie diese Rechtssprache
genauer gekannt hätten.
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