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Eike <von Repgow>; Amira, Karl von [Hrsg.]
Die Dresdener Bilderhandschrift des Sachsenspiegels (Band 2) — Leipzig, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.22099#0311
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hängen, z. B. in Roy. Ms. 2B VII bei Warner a.a.O., im Gorleston
Psalter a. a. O., im Cgall. m. 16 foL 49 b1), im Lichtenauerschen
Fechtbuch v. 1556 (Cgm. 3712 fol. 203f ).

Obwohl im vorausgehenden Text der „Kreis" erwähnt ist, inner-
halb dessen der Kampf ausgefochten werden soll (— schon bei
Saxo Gramm, „prenoiati orbis gyrus" —), hat ihn doch der Bild-
ner hier, wo er Anlaß gehabt hätte ihn anzugeben, übergangen.
Dafür halten uns andere Denkmäler, auch eine Zeichnung in O
43b 1 (s. dasselbe unten bei 25a2) schadlos. Auf einer kolorierten
Federzeichnung in des Solothurners Dieb. Schilling Chronik (Bern.
Stadtbibl.il) fol. 138b (bei Fehr Nr. 40) ist der Kreis auf dem
Rasen in Sand gezogen innerhalb der von Holzschranken um-
schlossenen Kampfstatt. Zwischen Schranken und Kreis haben die
Grieswärter ihren Platz, von wo aus sie den Kreis nur überschrei-
ten, um den Kämpfern beizuspringen. Außen um die Schranken
herum stehen die Zuschauer. Den Sandkreis innerhalb der Schran-
ken sieht man auch auf der kolor. Federzeichnung in Tschachtlans
Berner Chronik zu Zürich fol. 23 (Fehr Nr. 52). Kolor. Feder-
zeichnungen in des vorhin genannten Dieb. Schilling Erlachschen
Hauschronik (Bern. Stadtbibl.) fol. 20 b, 228 b zeigen keine Schran-
ken, wohl aber einen Kreis, der mittels eines zusammengefalteten
und geknüpften Tuches hergestellt ist, und wahrscheinlich haben
wir auch in 0 43bl einen solchen Kreis vor uns (s. das Faks.
unten bei D 25 a 2). Von einem Kreis aus Stroh, 2 oder 4 Fuß breit,
sprechen die fränkischen Kampfrechtsordnungen (Weist. III 604,
Zentenl 247) und Talhoff er II S. 35. Dagegen fehlt der Kreis
auf Talhoffers Zeichnungen, die umso öfter das Geschränk (als
einen Stangenpferch) abbilden, I 33, 37 (hier mit den einander
gegenüberliegenden Eingängen!), 35, 39, 42—47, 56—70, II 15, 16,
III 68—73), ebenso bei P. Kai in Cgm. 1507 (abgeb. in Archaeo-
logia XXIX pl. XXXII). Übrigens hatte im Spät-MA. der Kampf-

) Die Fig. 1. in dieser Miniatur stimmt auch in der Körperstellung so genau mit der
2. Fig. unserer Nr. 1 überein (nur in verjüngtem Maßstab), daß die eine das Vorbild der
andern sein könnte.

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