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Eike <von Repgow>; Amira, Karl von [Hrsg.]
Die Dresdener Bilderhandschrift des Sachsenspiegels (Band 2) — Leipzig, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.22099#0459
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lieh gelb'; — 5) Kutte braun; — 6) Rock und Krone golden, Beinkl.
rot. Die Lilie unbemalt. Bildbuchstabe N golden in Mennigum-
rissen, A blau. In 4: die Gebäude meist rot, der Pflug gelb, der
Zaun grün.

= W45a 3, 4, Hlla 3, 4 (TD. XI 9, 10, —3 in Farben bei Kopp
a. a. O. I 93), wo der König auf die Lilie deutet und der Buch-
stabe A erst im zweiten Bilde, das Dorf vergessen. Abweichend
0 61b 1, 2: der König streckt den r. Zeigefinger auf; die Lilie fehlt;
Fig. 4 ist kein Geistlicher, sondern ein Laie, der Hut von Fig. 1
einfacher. Farben in H (die bei Kopp sind teilweise verfehlt) in 3:
1) Rock grün, Hut und Beinkl. gelb; — 2) Rock gelb; — 3) Rock
grün, Schleier weiß; — 4) Rock rot, Beinkl. gelb; — 5) Kutte und
Gugel weiß; — 6) Rock rot, Beinkl. grün, Krone ehemals gol-
den (?) in roten Umrissen; — die Lilie gelb. Bildbuchstabe N grün,
A mennig.

Zum Zeichen, daß die „kaiserliche Gewalt" den alten sächsi-
schen Landfrieden „bestätigt" hat, — die pax antiqua, quam domi-
nus imperator praeeepit renovari — zeigt (so richtig in H) der
thronende König auf das vor ihm schwebennde Friedenssymbol,
die heraldische Lilie (Bd. I Einleitg. 27). Aus dem hinweisenden
ist in 0 die befehlende Gebärde geworden, die sich hier recht-
fertigen läßt. Der Zeichner von D hat sie durch einen Schwur-
gestus ersetzt, wobei er an das Beschwören des Landfriedens ge-
dacht haben mag, so fraglich es auch ist, ob jemals der König
selbst einen Landfrieden zu beschwören pflegte (Waitz, Verf.
Gesch.VI 110, 380). Vor dem König stehen als Empfänger des
Sonderfriedens ein Mönch, in D ein Franziskaner, in H ein Zister-
zienser (s. oben 30), dem ein Säkularkleriker („Pfaffe") folgt, so-
dann eine verheiratete Frau (wip) im Schleier und eine Jungfrau
(maid) in offenem losem Haar, endlich ein Jude. Die nächste Beihe
bringt die gefriedeten Orte und Sachen: Kirche und Kirchhof (mit
Zinnenmauern in D), das Dorf, den Dorfzaun, den Pflug, die
Mühle. Der Königsstraße ist der Bildner aus dem Wege gegangen.
Die befriedeten Zeiten drückt er einstweilen nicht besonders aus,

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