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Amsler und Ruthardt <Berlin> [Hrsg.]
Versteigerungskatalog / Amsler & Ruthardt: Katalog der sehr werthvollen Sammlung von Künstler-Lithographien aus dem Besitze eines bekannten Berliner Kunstfreundes: enthaltend die kostbarsten und seltensten Blätter aus der Erfindungs und Blüthezeit der lithographischen Kunst in chronologischer Anordnung ... ; Versteigerung 20. März 1902 und folgende fünf Tage — Berlin, Nr. 66.1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.16341#0010
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DEUTSCHLAND.

Inkunabeln.

i.

DIE FAMILIE SENEFELDER

ANFÄNGE DER LITHOGRAPHIE
IN DEUTSCHLAND.

ALOYS SENEFELDER. Erfinder der Lithographie, geb. 1771 zu Prag, studirte erst die Rechte, wurde dann Schau-
spieler und Schriftsteller. Beim Versuche seine Arbeiten billig zu drucken, erfand er 1798 den Steindruck; verband
sich alsdann mit dem Verleger Gleissner in München und machte von hier aus Reisen nach Offenbach, Wien, London
und Paris um lithographische Anstalten zu gründen. Gestorben in München 1834.

1 Aloys Senefelder. Brustbild en face. fol. Hanfstaengl fecit 1834, mit Begleittext von
Albrecht Adam. — China-Papier.

2 Simon Schmid. Decan und Pfarrer zu Miesbach, Erfinder der Steindruckerey (fälschlich).
Nach dessen Brustbild aus der Sammlung Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen von Baiern
von Bildnissen berühmter Teutschen. Mit Kreide, fol. Um 1808.

Sehr interessantes frühes und vorzügliches Blatt. Von grösster Seltenheit.

AUTOGRAPHE UND DOKUMENTE. Die nachstehenden Nummern geben ein intimes Bild über die Vorgänge
in dem Kreise der Künstler, welche den Erfinder Aloys Senefelder umgaben. Sie werden zum Theil ein unschätz-
bares Material bilden bei der Herausgabe einer erschöpfenden Geschichte der Lithographie, die unzweifelhaft eine
spätere Zeit fordern wird. Namentlich die Original-Manuskripte über die verschiedenen Arten auf Stein zu zeichnen
und zu drucken von der Hand des Erfinders und seiner ebenfalls um die Lithographie verdienten Brüder müssen als
historische Stücke von grosser Bedeutung gelten. Die Briefe, in welchen F. Knecht als Vertrauensmann und Leiter
der Aloys Senefelder'schen Anstalt in München und der in Paris an Job. Andre' in Offenbach berichtet, schildern
neue und durchaus unbekannte Vorgänge bei der Herausgabe des Senefelder'schen Lehrbuchs 1818 in interessanter
\\ eise. Sie sind die werthvollsten Dokumente dieser für die lithographische Kunst so bedeutungsvollen Zeit.

3 Begleitschreiben zu Aloys Senefelder's Privileg in Schottland bei seinem Aufenthalt in
Edinburgh 1801.

„Edinburgh the third day of August one thousand eighl hunderd and one ycars J. David
Ewarts Dept. Clark of His Majesties Chancery do hereby certify that John Aloysius Senefelder
of Gould Square in the parish of Saint Olave Hart Street in the city of London Gentlemen has
this day caused to be enrolled in the Records of Chancery a particular Description of his
„Invention of a new Met h od and Process of performing the various brauch es of
the Art of printing on paper, linen, cotton, woolen and other articles". In
compliance with the Principal Letters Patent granted in his favor ander the seal approved to

be used in Scottland in place of the G........formerly used there bearing date at Saint

James' the tenth day of June last and sealed at Edinburgh the nineteenth day same month.

Da: Ewart Dept. Clark.

4 Originalhandschrift von Aloys Senefelder: „Ganz sichere Lehre und Manipulation, nach
welcher jedermann ohne mindeste Schwierigkeit die Kunst auf Stein zu zeichnen, mit Tusch

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