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Amsler und Ruthardt <Berlin> [Hrsg.]
Versteigerungskatalog / Amsler & Ruthardt: Katalog der bekannten und wertvollen Sammlung J. Aufseesser: Bildnisse und Darstellungen zur Geschichte von Brandenburg-Preußen, insbesondere Friedrich der Große und seine Zeit ; interessante und seltene Ansichten der königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam und der umliegenden Gegend zur Biedermeierzeit ... ; bedeutende und kostbare Blätter Berliner Künstler, darunter reiche Werke und Originalzeichnungen von D. Chodowiecki ... ; Versteigerung zu Berlin Montag, den 18. März 1912 und folgende Tage — Berlin, Nr. 91.1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.21037#0012
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VI

schaften der Berliner Runst Zeugnis ablegen: für diese ganz bestimmt
erkennbare lokale Bchule, als deren Kennzeichen sich ehrlichster Wirklich-
keitssinn, unbeirrbare Naturtreue, tüchtiges ksandwerk und, neben einer
Neigung zu trockenem Bortrag, die vielfach hervortritt, nicht nur scharfer
IVitz, foudern — das wird oft vergefsen — auch eine krause und schwei-
fende jDhantastik präsentieren. llbkan darf nicht vergessen, daß auch
L. T. A. Lsoffmaun den Berliner Geist vertritt; daß neben Aleists scharfer
Zucht seine alle Grenzen überspringende Behnsucht steht; daß die Ro-
nmntik überhanpt, von Gause aus ein süddeutsches Gewächs, an der
Bpree sehr heimisch ward und eine eigene Bonderspielart ausbildete.' Bo
ist es uicht minder in der bildenden blunst, und in dem bedeutsamen Aus-
schuitt, den die vorliegende Baminlung darbietet, spiegeln sich diese Züge.

Die Realisten stellen natürlich die chaupt- und Rerntruppe. Der alte
Bchadow, der den von Ghodowiecki angesponnenen Faden der großen
„preußischen Reihe" fortführt, hält die Tete. lllußer feinen ksandzeich-
nungen machen wir bei der lückenlosen Folge seiner Vigano-BIätter bfalt
sNr. bis 200s). Von Franz Rrüger ist eine dluswahl vorhanden,
wie nmn sie nicht oft so antristt. Der Lsauptteil seines graphischen
werkes ist zur Btelle, das meiste in besonders schönen frühen Abdrücken,
vieles auch, wonach man sonst vergebens sucht; überdies eine Anzahl er-
lesener ksandzeichnungen in Blei und Areide, die so nahe an Menzel heran-
rücken und ihn im weiblichen j)orträt fast jedesmal übertreffen (vergl.
(673, (675, (680). Uin Arüger bewegt sich die stattliche Anzahl ähnlich ge-
richteter Talente. Tduard Gärtners glänzende Zeichenkunst ist repräsen-
tiert (Nr. (593 bis (395). Tbenso Z.st.Bolt, Td. Meyerheim, B. Rösel.
Tin reizendes Belbstbildnis von Tdnard Daege (Nr. (376), ein kultur-
historisch interessantes, blitzsauber und doch recht malerisch ausgeführtes
kleines Gemälde von Zielcke, das des Rünstlers eigenes Zimmer schildert
(Aatalog-Nummer 2(23) — allem Anschein nach seine erste Berliner
Mohnung zu Anfaug der dreißiger Zahre, Tcke striedrich- und Teipziger-
Ttraße —, Arbeiten des Arügerschülers Ludwig Tlsholtz, darunter ein
famoses Txemplar seines drolligen Rlalkasten-stestzuges (Nr. (387), Blätter
von den beiden Tichens, von Buchhorn und Theodor Rabe tauchen
auf. Telten begegnet man j?aul Mila (Nr. (92(—(929), der am k)ofe
striedrich wilhelms III. als j)orträtist eine Rolle spielte, aber trotz seiner
Tüchtigkeit bis heute in unverdiente Dergessenheit geriet. Teltenheiten
ähnlichen Ranges siud die fidelen und geistreichen Aquarelle von Zo-
hann j2eter Lyser (Nr. (702), oder die historisch bedeutsame Darstellung

Aunst-Auktion XLl.
 
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