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FEUERBACH — FRIES
199 Ein langer, dünner, spanischer Abenteurer im Kostüm des XVII. Jahrhunderts blickt in
eine weite Flußlandschaft bei aufgehender Sonne und streicht seine langen dünnen Bart-
spitzen. 20,5/13,4.
Federzeichnung. Ebenso. Mit den handschriftlichen Versen des Künstlers: „Von dem Stamme
dev Blamados steht Ramiros, don Ramiros an den thränenreichen Wassern des Guadalquiviros.“
200 Auf einem Sofa liegt mit übereinander geschlagenen Beinen eine rundliche Orientalin,
von zwei pflichteifrigen kleinen Mohren bedient, und bläst aus ihrer langen Pfeife Rauch-
ringe in die Luft. 13/20,7.
Ebenso. Ebenso. Mit den handschriftlichen Versen des Künstlers: „Von den Höhen der Nevados —
Kummer stillende celados — Fragen Sclaven hin und her „Wo bleibt Don Ramiros?“
201 Ein bestürzt eintretender Mohrenknabe meldet der ungeduldig gewordenen Orientalin,
daß er Ramiros nicht finden könne. 13,2/20,7.
Ebenso. Ebenso. Mit den handschriftlichen Versen des Künstlers: „Der vom Stamme der Kamelos
sprechend anhebt, Don Ramiros sucht ich heut’ den ganzen Tag schon, Nicht ihn findend, kann ich
was dafür os?“
202 ,,Der Maler Feuerbach beim jüngsten Gerichte". Der Künstler, im Frack und Cylinderhut,
verbeugt sich demütig vor Gott, der mit einer Krone auf dem Haupt auf Wolken
thront. 35,5/21/5.
Flumorvolle, flotte Federzeichnung mit längerem, handschriftlichen Erklärungstext des Künstlers
in Gestalt eines Zwiegespräches. Auf den von Gott dem Künstler gemachten Vorwurf, daß er bei
seiner großen Begabung auch einige geringe Bilder gemalt habe, verteidigt sich der Künstler mit
seiner Geldnot. Diese Entschuldigung läßt aber Gott nicht gelten, sondern hält ihm sein starkes
Rauchen teuerer Zigaretten vor und läßt ihn wegen ausgesprochener Undankbarkeit ins Fegefeuer
werfen.
In einem hier beiliegenden Briefe, welcher „Venedig. Cafe Florian 18. Febr. 77“ datiert ist,
beschreibt der Künstler auf vier eng beschriebenen Seiten in launiger Weise die im Traume durch-
lebten Qualen im Fegefeuer und schließt seine Schilderung mit den Worten ,,. . . plötzlich erwachte
ich jählings und liege neben meinem Bette in Venedig auf dem Boden. Ich hatte geträumt und war
zum Bette hinausgefallen — Gott sei Dank —."
M. FLASHAAR
Münchener Illustrator.
203 2 Blatt: ,,Auf den Mann dressiert“; „Bescheiden“. Humoristische Darstellungen mit den
dazugehörigen Texten auf der Rückseite. 39/27.
Ausgeführte Federzeichnungen. Voll bezeichnet.
FRANZÖSISCHER KÜNSTLER
der gegen Ende des XVIII. und Anfang des XIX. Jahrhunderts für den Verleger Martinet in Paris
zahlreiche galante Blätter zur Folge ,,Le bon genre" gezeichnet hat, welche das ausschweifende Leben
der Pariser geißeln.
204 Studienblatt mit sechs anmutigen galanten Skizzen für die Darstellung „Les Glaces“
und anderer Darstellungen der oben erwähnten Folge „Le bon genre“. 17,5/10,5.
Reizvolle, flotte Bleistiftskizzen.
ERNST FRIES
Geboren 1801 in Heidelberg, gestorben 1833 ebenda.
205 Malerischer Blick vom Ludwigsbau des Heidelberger Schlosses auf die Ruine des 1400
errichteten Rupprechtsbaues, links der alte Ziehbrunnen, rechts die Rupprechtshalle
(Bandhaus). 39 /5°-
Wirkungsvoll aquarellierte Bleistiftzeichnung von großem malerischen Reiz.
Kunst-Auktion XCVI.
FEUERBACH — FRIES
199 Ein langer, dünner, spanischer Abenteurer im Kostüm des XVII. Jahrhunderts blickt in
eine weite Flußlandschaft bei aufgehender Sonne und streicht seine langen dünnen Bart-
spitzen. 20,5/13,4.
Federzeichnung. Ebenso. Mit den handschriftlichen Versen des Künstlers: „Von dem Stamme
dev Blamados steht Ramiros, don Ramiros an den thränenreichen Wassern des Guadalquiviros.“
200 Auf einem Sofa liegt mit übereinander geschlagenen Beinen eine rundliche Orientalin,
von zwei pflichteifrigen kleinen Mohren bedient, und bläst aus ihrer langen Pfeife Rauch-
ringe in die Luft. 13/20,7.
Ebenso. Ebenso. Mit den handschriftlichen Versen des Künstlers: „Von den Höhen der Nevados —
Kummer stillende celados — Fragen Sclaven hin und her „Wo bleibt Don Ramiros?“
201 Ein bestürzt eintretender Mohrenknabe meldet der ungeduldig gewordenen Orientalin,
daß er Ramiros nicht finden könne. 13,2/20,7.
Ebenso. Ebenso. Mit den handschriftlichen Versen des Künstlers: „Der vom Stamme der Kamelos
sprechend anhebt, Don Ramiros sucht ich heut’ den ganzen Tag schon, Nicht ihn findend, kann ich
was dafür os?“
202 ,,Der Maler Feuerbach beim jüngsten Gerichte". Der Künstler, im Frack und Cylinderhut,
verbeugt sich demütig vor Gott, der mit einer Krone auf dem Haupt auf Wolken
thront. 35,5/21/5.
Flumorvolle, flotte Federzeichnung mit längerem, handschriftlichen Erklärungstext des Künstlers
in Gestalt eines Zwiegespräches. Auf den von Gott dem Künstler gemachten Vorwurf, daß er bei
seiner großen Begabung auch einige geringe Bilder gemalt habe, verteidigt sich der Künstler mit
seiner Geldnot. Diese Entschuldigung läßt aber Gott nicht gelten, sondern hält ihm sein starkes
Rauchen teuerer Zigaretten vor und läßt ihn wegen ausgesprochener Undankbarkeit ins Fegefeuer
werfen.
In einem hier beiliegenden Briefe, welcher „Venedig. Cafe Florian 18. Febr. 77“ datiert ist,
beschreibt der Künstler auf vier eng beschriebenen Seiten in launiger Weise die im Traume durch-
lebten Qualen im Fegefeuer und schließt seine Schilderung mit den Worten ,,. . . plötzlich erwachte
ich jählings und liege neben meinem Bette in Venedig auf dem Boden. Ich hatte geträumt und war
zum Bette hinausgefallen — Gott sei Dank —."
M. FLASHAAR
Münchener Illustrator.
203 2 Blatt: ,,Auf den Mann dressiert“; „Bescheiden“. Humoristische Darstellungen mit den
dazugehörigen Texten auf der Rückseite. 39/27.
Ausgeführte Federzeichnungen. Voll bezeichnet.
FRANZÖSISCHER KÜNSTLER
der gegen Ende des XVIII. und Anfang des XIX. Jahrhunderts für den Verleger Martinet in Paris
zahlreiche galante Blätter zur Folge ,,Le bon genre" gezeichnet hat, welche das ausschweifende Leben
der Pariser geißeln.
204 Studienblatt mit sechs anmutigen galanten Skizzen für die Darstellung „Les Glaces“
und anderer Darstellungen der oben erwähnten Folge „Le bon genre“. 17,5/10,5.
Reizvolle, flotte Bleistiftskizzen.
ERNST FRIES
Geboren 1801 in Heidelberg, gestorben 1833 ebenda.
205 Malerischer Blick vom Ludwigsbau des Heidelberger Schlosses auf die Ruine des 1400
errichteten Rupprechtsbaues, links der alte Ziehbrunnen, rechts die Rupprechtshalle
(Bandhaus). 39 /5°-
Wirkungsvoll aquarellierte Bleistiftzeichnung von großem malerischen Reiz.
Kunst-Auktion XCVI.