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Amsler und Ruthardt <Berlin> [Hrsg.]
Versteigerungskatalog / Amsler & Ruthardt: Sammlung des in Wien verstorbenen Hofrats Professor Dr. A. Politzer und geringe Beiträge aus anderem Besitz: eine reichhaltige Auswahl von Künstlerlithographien aus der Zeit der ersten Versuche bis zur höchsten Blütezeit, darunter zahlreiche Inkunabeln und Seltenheiten ersten Ranges aus Deutschland, Österreich, Frankreich ... anschließend moderne Graphik ; Versteigerung von Donnerstag, den 18. bis Sonnabend, den 20. Mai 1922 — Berlin, Nr. 103.1922

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https://doi.org/10.11588/diglit.22050#0014
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ZUR EINFÜHRUNG

Als im Jahre 1902 zum ersten Male eine große Sammlung von Lithographien,
die des Herrn Julius Aufseesser in Berlin, zur Versteigerung kam, fand ein
bis dahin kleiner Kreis von Interessenten Gelegenheit, die Lücken der
historischen und künstlerischen Entwicklung dieser letzten der graphischen
Techniken aufzufüllen. Von musealer Seite war es Alfred Lichtwark, welcher
den Blättern der Entstehungs- und Frühzeit, den Inkunabeln der Lithographie,
besonderes Interesse schenkte — das Berliner Kabinett hatte einen reichen
Bestand aus den staatlichen Druckereien, und die Münchener Sammlung
kaufte die einzig vollständig bestehende Ferschlsche Inkunabelsammlung. —
Seit dieser ersten Aufseesser ^Versteigerung — die zweite im Jahre 1913
enthielt nur Berliner Lithographien — bietet sich in der Versteigerung der
vorliegenden Sammlung des im Jahre 1920 im Alter von 85 Jahren verstorbenen
Hofrats Prof. Dr. Adam Politzer, dessen bedeutende Forschungen auf dem
Gebiet der Ohrenheilkunde von Wien aus bald europäische Bedeutung
erlangten, wohl eine in Deutschland einzige Möglichkeit, die historische und
künstlerische Seite der Lithographie in musealem und privatem Besitz zu
ergänzen. Die Sammlung Politzer gibt ein vollständiges Bild vom Beginn
bis zum Niedergang der Lithographie in Europa während der sechziger Jahre
und enthält besonders einen großen Reichtum von Inkunabeln, die im Handel
fast nirgends mehr Vorkommen. ::

Von ihrem Erfinder Alois Senefelder hat die künstlerische Seite der
Lithographie keine Förderung erfahren. Sein Streben ging dahin, ihr eine
technische Vollendung und wirtschaftliche Breite zu schaffen. Sein 1818, 20 Jahre
nach der Erfindung, erschienenes »Vollständiges Lehrbuch der Steindruckerei«

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