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Andreae, Bernard
Motivgeschichtliche Untersuchungen zu den römischen Schlachtsarkophagen — Berlin, 1956

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https://doi.org/10.11588/diglit.14579#0104
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discipuli, das der hervorragende B(ambergensis) und der V(ossianus) bieten, in
discipulus, das vielleicht der R(iccardianus) hatte, verändert hat, so daß nur der
sonst unbekannte Milon von Soloi mit dem Bildhauer Pyromachos verbunden wäre.
Dies geschah deshalb, weil das Datum 168 zur Lebenszeit des in der ersten Hälfte
des 3. Jhs. tätigen Pyromachos nicht stimmen konnte (vgl. Lippold in RE. XV 1678
Nr. 8 s. v. Milon). Wir sahen aber, daß man unabhängig davon zu der Annahme
eines jüngeren und eines älteren Pyromachos gedrängt wird, so daß dieser Anstoß
fortfällt. Dann besteht aber keine Notwendigkeit oder Berechtigung, discipuli in
discipulus zu ändern. Einige Zeilen weiter werden in derselben Pliniusnotiz auch
Theodorus und Stadius als Schüler des Nicosthenes erwähnt. Weil es zwei sind,
wurden sie durch et verbunden, während die drei Schüler des Pyromachus asynde-
tisch nebeneinander stehen.

302. Die Künstler werden hier mit ihren Zitaten bei H. Brunn, Geschichte der griechi-
schen Künstler, 18531 und 18892 =rKG. (Seitenzahlen der ersten Auflage) und J.
Overbeck, Die antiken Schriftquellen, 1868 = SQ. in zeitlicher Reihenfolge auf-
geführt. Wo nicht ausdrücklich durch ein T. vermerkt ist, daß es sich um einen Ton-
bildner und Maler handelt, sind es Bildhauer und Maler. Pythagoras v. Rhegion,
SQ. 333. 489-507. 534. - Mikon, Phanochos' Sohn v. Athen, KG. I 274. 304; II 46-47.
SQ. 1054, 11, 21; 1058, 5; 1080-1093. - Polygnotos, Aglaophons Sohn aus Thasos
KG. I 93. 115. 217. 274. 300. 438. 448. 526; II 14-46. 58 ff. 116 ff. u. a. SQ. 380, 3;
455, 3; 614 f. 805. 828. 977. 1042-1097 U. a. - Damophilos v. Himera T., KG. I 530;
II 57. 302. SQ. 616. 1647. - Eucheir, KG. I 527; II 299. SQ. 2154. - Diopos, KG. I
529; II 302. - Eugrammos, KG. I 529; II 302. - Gorgasos T., KG. I 530; II 57. 302.
SQ. 616. - Eutychides v. Sikyon, KG. I 411. 433; II 157. - Zeuxis v. Herakleia,
KG. I 438; II 43. 58. 75-97. 105. 113. 116 ff. 129. 138. 265. 273 SQ. 615. 797, 2.
800,4. 802 f. 805. 972,6. 1067,2. 1074. 1077. 1113,2. 1121 f. 1647-1691 u. a. — Kal-
limachos, KG. I 251-255; II 125. 157. 330. 398. 407. SQ. 531 f. 795. 893-896; 1950.—
Asklepiodoros v. Athen, KG. I 423. 526; II 256. SQ 1109,6. 1895 f. 1954-1956. -
Euphranor v. Korinth, KG I 314-318; II 181-193. SQ. 606 Anm. 6; 1073 f. 1109. 1785
bis 1810 u. a.-Protogenes v.Kaunos, KG. I 468; II 233-243 u. a. SQ. 1907-1936 u. a-
Simos des Themistokrates' Sohn v. Salamis, KG. I 467; II 287. 297. SQ. 2019 f. -
Aristonidas v. Rhodos, SQ. 2025-2027. — Tauriskos des Artemidoros Sohn v.Tralleis,
SQ. 2038 f. - Aetion, KG. I 420; II 243-247. - Mnasitimos des Aristonidas Sohn
v. Rhodos (?) KG. I 463 f.; II '287. SQ. 2026 f. - Ophelion, KG. I 465; II 287. -
Leon, KG. I 527; II 299. -

303. Das Relief ist flacher und nicht so sorgfältig gearbeitet, wie wir es von Hauptseiten
gewohnt sind (vgl. Rodenwaldt, Jdl. 45, 1930, 124 Anm. 3. Eichler, ÖJh. 36, 1946,
82 f.). Allenthalben sieht man noch den Reliefgrund, der auf Hauptseiten im all-
gemeinen durch einander überschneidende Figuren völlig bedeckt ist. Auf dem
Sarkophag in Madrid-Tarragona ist das linke Bein des linken Reiters und das
rechte hintere Bein des rechten Pferdes nur durch Ritjung im Reliefgrund angegeben,
eine Technik, die wir nur von Sarkophagrückseiten her kennen. Auch fehlt das
Ornament an der oberen Abschlußleiste des Sarkophages.

304. AvP. III 2 Taf. 14. Kähler, Der große Fries Taf. 11. Vgl. Curtius, RM. 54, 1939,
227 Abb. 4.

305. Die Motive der einzelnen Figuren sind uns z. T. schon bekannt. Der Tubicen, der
die freie Hand an den Kopf legt, und der zurückgewandt kämpfende Reiter rechts
neben ihm kamen auch auf anderen Sarkophagen vor. Der unter dem Feldherrn
Niedergebrochene ist dem Unterlegenen aus der Überwältigungsgruppe des Ammen-
dolasarkophages überaus ähnlich. Aber er ist aus seinem Gruppenzusammenhang
gelöst und in die Gesamtkomposition eingefügt. Dem mit dem Pferde Stürzenden,

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