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6o

_Sisyphos mit dem Felsblock war leichter als die Qualen des Tantalos darzu-
stellen304, aber während er in der schwarzfigurigen Vasenmalerei nicht selten ist
und auch auf unteritalischen Vasen begegnet, finden wir ihn in der römischen
Kunst nicht so häufig, wie hier denn überhaupt Unterweltsdarstellungen selten sind.
Es gibt zwei Typen des Sisyphos. Der eine, der auf dem Velletrisarkophag (4) und
spiegelbildlich auf dem Protesilaussarkophag (5) begegnet, ist dadurch gekenn-
zeichnet, daß Sisyphus den Stein auf der Schulter trägt, während er ihn auf dem
Esquilinfresko (1) und dem Relief in El Amruni (2) vor sich her den Berg hinauf-
| rollt. Diese beiden verschiedenen Arten der Darstellung sind schon in der Beschrei-
bung Homers305 angelegt, wo von ßaerrdc^eiv und gesprochen wird, wozu
Eustath bemerkt306: ßa<yra^£Tca fisv yap to cpsp6u.evov, «S-eT/rai Se to dbra xwv xgctcj
Im avw ßta^6[i,evov. -K&q oüv tÖv kÜtov "hi&ov xai. ßacrra^ei xal <ß&z.Z;

Man braucht deshalb nicht mit Robert307 und WiHsch308 anzunehmen, daß eine
Atlasstatue das Vorbild des Sisyphus, der den Stein trägt, gewesen sei, wogegen
sich bereits Lippold309 unter Hinweis auf die lakonische Schale im Vatikan310
gewandt hat311. Die Übereinstimmung zwischen 3. 4. 5. ist so groß, daß ein gemein-
sames Vorbild angenommen werden muß, ohne daß sich genauer sagen ließe, welches
dieses gewesen sein könnte.

d. Danaiden312

A. Wandgemälde.

1. Vatikan, Bibliothek, Fresko vom Esquilin313.

3M Über die griechischen und unteritalischen Denkmäler s. Kunze a. O. II llOf.
Schauenburg, Jdl. 73, 1958, 50 Anm. 16; 65 Anm. 78.
305 Horn. Od. 11. 593.
308 Eustath. 1702.

307 Robert, SR. III 3, 500.

308 Roscher, ML. IV (1909/15) 972 s. v. Sisyphos (Wilisch).

309 Lippold, Vat. Kat. III 2, 209.

310 Roscher, ML. IV 965 Abb. 2 s. v. Sisyphos (Wilisch). C. Albizatti, Vasi ant. dip.
del Vaticano (1925) 66 f. Nr. 220 Taf. 17.

311 Vgl. auch Jahn a. O. 276 ff. Dimitrov a. O. 72 Anm. 1.

312 Von dem von E. Braun, Bdl. 1850, 20 als in seinem Privatbesitz befindlich erwähn-
ten Relief mit inschriftlich bezeichneten Danaiden konnte ich keine Spur finden. Die Deu-
tung des Stuckreliefs aus einem Columbarium, früher Rom, Villa Campana: G. P. Campana,
Illustr. di due sepolcri rom. (1841) Taf. 7 b. Jahn a. O. Taf. 3 E. Roscher, ML. III 1 (1897-
1902) 823 s. v. Oknos (Höfer). Reinach, RR. III (1912) 233, 3 ist nicht gesichert und wird
durch den Typus der halbnackten Frau nicht nahe gelegt, obgleich die Zusammenstel-
lung mit Ocnus für Danaiden spricht. Zu den Danaiden vgl. Rohde, Psyche I (1925)9'10
326ff. Roscher, ML. I 1 (1884/6) 949ff. s. v. Danaiden (Bernhard). RE. IV 2 (1901)
2087ff. s. v. Danaides (Waser). Reinach, RA. 1, 1903, 188ff. Bendinelli a. O. 264 Taf. 37b.
Carcopino a. O. 180ff. A. B. Cook, Zeus III (1940) 355. Beazley, EVP. 146f. C. F. A.
Schaeffer, RA. 14, 1939, 68ff. Lippold, Vat. Kat. III 2, 307. 542. 549. Schauenburg a. O.
50 Anm. 15; 66 Anm. 81. Enc. Arte ant. III (1960) 3 s. v. Danao e le Danaidi (Brommer).

313 Heibig3 Nr. 414. Nogara a. O. Taf. 26. Rumpf, HdArch. IV 1, 160f. Anm. 7.
 
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