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Andreae, Bernard
Odysseus: Archäologie des europäischen Menschenbildes — Frankfurt a.M., 1982

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https://doi.org/10.11588/diglit.15161#0127
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Luigi Mercatali
beim Anfer-
tigen einer
Ton-Stück-
form.

daß diese Methode für die einmalige Aufgabe in Sperlonga nicht mehr
anwendbar war.

Es kommt noch hinzu, daß Gipsabgüsse zwar wesentlich leichter als
Marmorskulpturen sind, daß sie aber doch schwer beweglich und vor al-
lem außerordentlich zerbrechlich sind. Bei den zahllosen Stellungen, die
man erproben mußte, um die möglicherweise richtige herauszufinden,
war der Gedanke, dies mit Gipsabgüssen tun zu müssen, nicht gerade
einladend. Es gab inzwischen auch schon Versuche, Kunststoffabgüsse
herzustellen, doch existierte noch kein anwendungsreifes Verfahren, so
große Skulpturen wie diejenigen von Sperlonga mit einem vertretbaren
Kostenaufwand ohne Gefahr für die Originale abzuformen.

Auf Anregung des angesehenen Restaurators Rolf Wihr, der damals
am Landesmuseum in Trier wirkte, gelang es uns, mit Unterstützung der
Glasfaserindustrie im Ruhrgebiet, ein neues Verfahren zum Abformen
antiker Marmorskulpturen mittels glasfaserverstärktem Kunststoff zu
entwickeln, das alle Anforderungen erfüllte, die von der Seite der Wis-
senschaft zu stellen waren151.

Für die Matrizen wird glasfaserverstärkter Kautschuklatex verwen-
det, der die Marmoroberfläche nicht angreift oder verfärbt und außer-
dem selbsttrennend wirkt. Die Abgüsse werden mit glasfaserverstärk-
tem Kunstharz (Epoxid) hergestellt, das durch Zusätze von Pigmenten
ein der Marmoroberfläche ähnliches Aussehen erhält.

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