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PLINIUS UND DER LAOKOON

15

Anmerkungen

Die vorliegende Fassung entspricht dem Gedankengang des am
12. Dezember 1986 in Trier gehaltenen Winckelmanns-
Vortrags, ist aber in der Argumentation ausführlicher, in der
Darstellung der kunstgeschichtlichen und ikonologischen Zu-
sammenhänge wesentlich knapper gehalten. Die komplexe
Darstellung dieser Zusammenhänge und die Ausweitung auf
die verschiedenen historischen Deutungsmöglichkeiten der
Laokoon-Gruppe als ,Semeion tes Iliou haloseos' in hellenisti-
scher Zeit, als ,sacrificium' in römischer und als ,exemplum' in
der Renaissance bleibt einer Monographie vorbehalten, die un-
ter dem Titel „Laokoon und die Gründung Roms" im Verlag
Philipp von Zabern erscheint.

1 AA 1984, 644 f.

2 Die Literatur über Plinius d. Ä. ist kaum noch zu über-
schauen. Ich zitiere deshalb die drei neuesten zweisprachi-
gen und kommentierten Ausgaben in französischer, italie-
nischer und deutscher Sprache, die in den Einleitungskapi-
teln ausführliche Würdigungen des Autors und eine umfas-
sende Bibliographie enthalten:

1. Pline l'Ancien, Histoire Naturelle, Texte etabli, traduit
et commente par J. Beaujeu et autres. Introduction A.
Ernout. I (1950) - XXXVI (1981).

2. C. Plinius Secundus d. Ä., Naturkunde, Lateinisch-
Deutsch. Herausgegeben und übersetzt von R. König in
Zusammenarbeit mit G. Winkler, Tusculum-Bücherei,
Buch I (1973). II (1974). VII (1975) VIII (1976). IX
(1979). X (1986). XII-XIII (1977). XIV-XV (1981). XX
(1979). XXI-XXII (1985). XXVI-XXVII (1983).
XXXIII (1984). XXXV (1977).

3. Gaio Plinio Secondo, Storia Naturale, Prefazione di
L Calvino, Saggio introduttivo di G. B. Conte, Nota
bibliografica di A. Barchiesi, Ch. Frugoni, R. Ranucci.
Traduzione e note di A. Barchiesi, R. Centi, M. Corsaro,
A. Marcone, R. Ranucci, I, Libri 1-6 (1982) - IV, Libri
28-32 (1986).

3 K. Jex-Blake - E. Seilers, The Eider Pliny's Chapters of the
History of Art (1896, Nachdruck 1968).

4 NH 33,154 - 34,141.

5 NH 35,15-149.

6 NH 36,9-44.

7 Das erste Buch ist bekanntlich ein Gesamtindex der Natu-
ralis Historia, in dem am Ende der einzelnen Lemmata
jeweils eine Summe der Notizen und Bemerkungen gezo-
gen und die benutzte Primärliteratur zitiert wird. Die hier
gegebene Gesamtsumme nach Lexikon der Alten Welt
(1965) 2376 s. v. Plinius d. Ä. (G. Bendz).

G. Daltrop, Die Laokoongruppe im Vatikan, Konstanzer
Althistorische Vorträge und Forschungen 5 (1982. 19862)
9f. — Im folgenden abgekürzt: Daltrop, Laokoongruppe.

9 LIMC III 1 (1986) 636 f. s. v. Dirke (F. Heger).

10 Chr. Börker, Menekrates und die Künstler des Farnesi-
schen Stieres (zu Plinius NH 36,34), ZPE 64, 1986, 41-49.

11 Overbeck, Schriftquellen 2100. — Die in der Literatur häu-
fig vertretene Meinung, der von Plinius erwähnte Schöpfer
der Quadriga mit Apollo und Diana sei der zwischen 200
und 150 v. Chr. tätige Bildhauer aus Chios, Sohn des Pyr-
rhandros, von dem zwei Inschriften in Lindos gefunden
wurden (Lindos II 176-177), entbehrt jeder Grundlage.
Literatur zusammengestellt von G. A. Mansuelli, EAA IV
(1961) 752 s. v. Lysias.

12 EAA I (1958) 662 s. v. Arkesilaos (M. T. Amorelli).

13 Vgl. B. Andreae, Odysseus. Archäologie des europäischen
Menschenbildes (19842) 192. Im folgenden abgekürzt:
Andreae, Odysseus.

14 Daltrop, Laokoongruppe 9ff.; M. Winner, Zum Nach-
leben des Laokoon in der Renaissance, JbBerlMus 16, 1974,
83-121.

15 F. Magi, II ripristino del Laocoonte, MemPontAcc IX 1
(1960) 13-23.

16 E. Dolci, Carrara. Cave antiche (1980) 34; E. Dolci u. a.,
Mostra marmo lunese. Cave romane e materiali archeolo-
gici (1982) 16.

17 Magi a. O. 41.

18 R. Kekule, Zur Deutung und Zeitbestimmung des
Laokoon (1883) 9.

19 G. Jacopi, Gli autori del Laocoonte e la loro cronologia alla
luce delle scoperte dell'antro „di Tiberio" a Sperlonga,
ArchCl 10, 1958, 160-163. - Letzte Zusammenstellung
der umfangreichen Literatur: R. Neudecker, Die Skulptu-
renausstattung römischer Villen in Italien (erscheint 1988).
Nachzutragen ist der soeben erschienene Beitrag von E. E.
Rice, The Rhodian Sculptors of the Sperlonga and the
Laocoon Statuary Groups, BSA 81, 1986, 233-250. In die-
sem Beitrag wird erneut die von Blinkenberg aufgestellte
Hypothese verteidigt, daß der einzige aufgrund anderer In-
schriften datierbare Bildhauer in der von Plinius gegebenen
Liste Athanadoros sei, dessen Signatur auf der Statuenbasis
des Philippos und der Agauris aus Lindos in Kopenhagen
(ILind 347b, 130) ins Jahr 42 v. Chr. datiert ist. Da, nach
den eigenen Worten der Verf. (a. O. 237), alles von dieser
einen Prämisse abhängt, die u. E. aufgrund des Befundes in
Sperlonga unwahrscheinlich ist, führt dieser Beitrag keinen
Schritt weiter. Solange die Epigraphik die Ergebnisse der
Stilforschung als „subjektiv" (a. O. 246) abqualifiziert,
wird eine Einigung nur schwer möglich sein. Man kann
sich als Archäologe allerdings nur wundern, mit welcher
Zuversicht (a. O. 246) ein beliebiger Zeitgenosse des Atha-
nadoros der lindischen Basis von 42 v. Chr., der zufällig
Paionios hieß und einen Sohn Hagesandros hatte, mit dem
entsprechenden Namen der Inschrift von Sperlonga gleich-
gesetzt wird. Als Argument wird die Seltenheit des
Namens Paionios angeführt, ein Argument, das eigentlich
das Gegenteil beweist. Der Name wäre nicht so selten,
wenn man die Träger nicht miteinander identifizierte. Da
 
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