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KLAUS-PETER GOETHERT

22

Die Tonfarbe spricht eher dafür, daß das Stück
aus einer Produktionsstätte der korinthisch-ita-
lischen Kolonien stammt statt aus Korinth selbst.

Lekythos Taf. 1,1-4

Attisch-schwarzfigurig

Inv. O 1985.22

H. 12,1 cm

Größter D. 5,3 cm

D. der Mündung 2,4 cm

Um 520 v. Chr.

Stifung Franz Rutzen, Mainz.

Bis auf einen Sprung im Fuß ist das Gefäß intakt.
Der Firnis weist zahlreiche kleine Absplitterungen
auf.

Uber dem äußerst flachen Fuß baut sich der Kör-
per leicht gebaucht und doch schlank auf. Die
Schulter steigt schräg an und ist unterhalb des Hals-
ansatzes leicht gewölbt. Der Hals ist hoch und
schlank, die Mündung flach. Am Übergang von
der Schulter zum Hals ist eine Kehle eingetieft.

Die Unterseite des Fußes ist tongrundig. Die
Fußoberseite, der untere Teil des Körpers, der
Henkel und die Mündung außen und innen sind
gefirnißt. An der Fußaußenkante, am Abschluß
des ,Firnissockels' unterhalb des Bildfeldes, in der
Kehle und am Mündungsrand verlaufen rote Strei-
fen.

Auf einer umlaufenden dünnen Standlinie steht
im Mittelpunkt des Bildfeldes ein Reiter nach
rechts, der mit einem Mantel bekleidet ist. Ihm
folgt ein nackter Jüngling, der die Linke zu einem
Begrüßungs- oder Abschiedsgestus hebt. Vor dem
Reiter schreitet nach rechts ein weiterer nackter
Mann, um dessen linken Unterarm ein Mantel ge-
schlungen ist. Mit der Linken macht er eine ähn-
liche Bewegung wie der andere Jüngling. Vor die-
ser Gruppe steht nach links ruhig eine in einen
Mantel gehüllte männliche Person. Alle Gestalten
tragen lange Speere. Rot gefirnißt sind die Haare
der Männer, zum Teil auch die Mäntel. Roter Fir-
nis ist auch an der Pferdemähne und am Hunde-
halsband aufgetragen.

Den Schulterknick umläuft eine dünne Firnis-
linie. Auf der Schulter jagt ein Hund einem Hasen
nach. Der Glanztonüberzug ist tiefschwarz, der
Scherben ockerfarben.

Die Form verbindet das Gefäß mit der Corchiano-
Gruppe2. Das Motiv auf der Schulter verknüpft es
mit Haspels ,Hound and Hare'-Gruppe3. Zeichne-
risch ist die Lekythos Tübingen S./688 aufs engste
verwandt; man beachte besonders die nackten
Jünglinge mit den Speeren4.

Bronzeschale Abb. 1 Taf. 3,5.6

Inv. O 1985.19
H. 4,6 cm
D. 12,9 cm

D. mit Henkeln 18,2 cm
2. Hälfte 5. Jh. v. Chr.

Stiftung Franz Rutzen, Mainz.

Der Schalenboden weist Risse auf, die sorgfältig
geschlossen wurden.

Die Schale ruht auf einem getreppten Standring;
die Wandung ist unten gebaucht und steigt in leicht
konkaver Kurve zum horizontalen Mündungsrand

Abb. 1 Trier, Bronzeschale Innenbild (1:1)
 
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