schichte viermal, also häufiger als irgend einen an- 5 Asklepios des Phyro-
deren hellenistischen Künstler. Eines seiner Werke machos (ca. 180-170 v.
, Chr.), frühkaiserzeitliche
beschreibt ein Gedicht der bekannten, unter dem , . ,
Marmorkopie, Syrakus,
Namen Anthologia Graeca überlieferten antiken Museo Regionale.
Gedichtsammlung. In Delos, Kyzikos und Perga- Das berühmteste Werk
mon wurden Statuenbasen mit seiner Signatur des Meisters, der den
gefunden11. Die antiken Historiker Polybios und P^memschen Stil
•i -i iom i- i geschaffen hat.
Diodor berichten, daß Phyromachos die hochbe-
rühmte Statue des Asklepios von Pergamon schuf12
(Abb. 5).
Wirklich aufregend wurde die Frage nach Phyroma-
chos erst im Frühjahr 1904, als ein deutscher Ar-
chäologe bei Abusir el Melek im ägyptischen Wü-
stensand auf Grabstätten der ärmeren Bevölkerung
stieß, »die sich entweder in rohen Holzsarkophagen
in Mumienform oder in Särgen aus Papyruskarto-
nage bestatten ließen«13. Papyruskartonage ist eine
Art Pappmache aus wiederverwendeten Papyrus-
manuskripten. Diese Papyri umfaßten Urkunden,
Testamente, Kontrakte, Erlasse, Steuerlisten, aber
auch literarische Bruchstücke. Sie sind für die So-
zial-, Wirtschafts- und Rechtsgeschichte Ägyptens
..... _ . . . . . 6 Papyrusfetzen aus Abu-
von unschätzbarer Bedeutung, enthalten aber auch sir.ei.Melek in Ägypten,
andere Notizen von großem Interesse. Die Sarko- Berlin, Pergamon-
phage wurden im Berliner Museum sorgfältig aus- museum.
einandergenommen, die Papyri geglättet und zwi- In dieser Liste aus der
i i , . o i Zeit um 100 v. Chr. wird
sehen Glasplatten gelegt, so dais man sie lesen „, , , ,.
r " _ ° Phyromachos neben die
konnte. Auf einem dieser Papyrusfetzen (Abb. 6), berühmtesten griechi-
die man als die Makulatur einer antiken Dorfschule sehen Bildhauer gestellt.
bezeichnet hat, fand noch im gleichen Jahr (1904) • "**«§3Sf
der Bearbeiter14 eine Liste berühmter Männer und }^i^0^^Ü^'^-S- >
lernenswerter geographischer Namen des Alter- ti'yjf&tttftfr& s&T?-
tums. Offenbar hatte ein Lehrer das alles aufge- " '
schrieben, um es seinen Schulkindern beizubringen. f:'i£*^''"jlk'u,.
Da finden sich die Gesetzgeber von Solon bis Dra- w'T^ ■
kon, die Architekten und Techniker, darunter der "' ^gj^
von keiner anderen Quelle bekannte Name des
»kunstfertigen Ingenieurs Harpalos, der die gewal-
tige und seit Herodots Zeiten hinlänglich bewun-
derte Brücke des Xerxes über den Hellespont (VIII jgoe
36) konstruiert hat«15, die sieben Weltwunder, die "**<#v"*^^*^.« !
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deren hellenistischen Künstler. Eines seiner Werke machos (ca. 180-170 v.
, Chr.), frühkaiserzeitliche
beschreibt ein Gedicht der bekannten, unter dem , . ,
Marmorkopie, Syrakus,
Namen Anthologia Graeca überlieferten antiken Museo Regionale.
Gedichtsammlung. In Delos, Kyzikos und Perga- Das berühmteste Werk
mon wurden Statuenbasen mit seiner Signatur des Meisters, der den
gefunden11. Die antiken Historiker Polybios und P^memschen Stil
•i -i iom i- i geschaffen hat.
Diodor berichten, daß Phyromachos die hochbe-
rühmte Statue des Asklepios von Pergamon schuf12
(Abb. 5).
Wirklich aufregend wurde die Frage nach Phyroma-
chos erst im Frühjahr 1904, als ein deutscher Ar-
chäologe bei Abusir el Melek im ägyptischen Wü-
stensand auf Grabstätten der ärmeren Bevölkerung
stieß, »die sich entweder in rohen Holzsarkophagen
in Mumienform oder in Särgen aus Papyruskarto-
nage bestatten ließen«13. Papyruskartonage ist eine
Art Pappmache aus wiederverwendeten Papyrus-
manuskripten. Diese Papyri umfaßten Urkunden,
Testamente, Kontrakte, Erlasse, Steuerlisten, aber
auch literarische Bruchstücke. Sie sind für die So-
zial-, Wirtschafts- und Rechtsgeschichte Ägyptens
..... _ . . . . . 6 Papyrusfetzen aus Abu-
von unschätzbarer Bedeutung, enthalten aber auch sir.ei.Melek in Ägypten,
andere Notizen von großem Interesse. Die Sarko- Berlin, Pergamon-
phage wurden im Berliner Museum sorgfältig aus- museum.
einandergenommen, die Papyri geglättet und zwi- In dieser Liste aus der
i i , . o i Zeit um 100 v. Chr. wird
sehen Glasplatten gelegt, so dais man sie lesen „, , , ,.
r " _ ° Phyromachos neben die
konnte. Auf einem dieser Papyrusfetzen (Abb. 6), berühmtesten griechi-
die man als die Makulatur einer antiken Dorfschule sehen Bildhauer gestellt.
bezeichnet hat, fand noch im gleichen Jahr (1904) • "**«§3Sf
der Bearbeiter14 eine Liste berühmter Männer und }^i^0^^Ü^'^-S- >
lernenswerter geographischer Namen des Alter- ti'yjf&tttftfr& s&T?-
tums. Offenbar hatte ein Lehrer das alles aufge- " '
schrieben, um es seinen Schulkindern beizubringen. f:'i£*^''"jlk'u,.
Da finden sich die Gesetzgeber von Solon bis Dra- w'T^ ■
kon, die Architekten und Techniker, darunter der "' ^gj^
von keiner anderen Quelle bekannte Name des
»kunstfertigen Ingenieurs Harpalos, der die gewal-
tige und seit Herodots Zeiten hinlänglich bewun-
derte Brücke des Xerxes über den Hellespont (VIII jgoe
36) konstruiert hat«15, die sieben Weltwunder, die "**<#v"*^^*^.« !
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