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47 Bronzene Bildnisstatue
Attalos' IL, Rom, Museo
Nazionale Romano.
Attalos II. (159-138 v. Chr.)
läßt sieb als Prinz neben sei-
nem Bruder Eumenes II. wie
ein treuer Dioskur, jedoch
ohne Königsbinde darstellen.
Am Ende seiner Regierungs-
zeit entsteht die Laokoon-
Gruppe als Mahnmal gegen
den Krieg.

Schlacht auf den Hundsköpfen (Kynoskephalai), in
der Philipp V. von Makedonien geschlagen und die
Griechen von dem makedonischen Joch befreit
wurden. Auf Betreiben des greisen Attalos I. und
seines Sohnes Eumenes II. gab der Sieger von Ky-
noskephalai, Titus Quinctius Flamininus, den Grie-
chen im Mutterland in einem großen Festakt im
Theater von Isthmia bei Korinth 196 v.Chr. die
Freiheit.

Attalos I. hatte 197 v. Chr. die Thebaner für die Al-
lianz mit den Römern gegen die Makedonen ge-
wonnen und hatte sich dabei so für die Sache der
Griechen ereifert, daß ihn der Schlag traf und er
nach Pergamon zurückgebracht werden mußte, wo
er bald darauf starb. Seine beiden ältesten Söhne
Eumenes II. und Attalos II. (Abb. 47) hatten auf sei-
fen der Römer in Kynoskephalai mitgekämpft und
durch das Eingreifen ihrer Kavallerie die Schlacht
entschieden.

Pergamon und der Mythos von Laokoon

Damals ließen die Könige von Pergamon durch
einen Dichter namens Lykophron in einem hoch-
politischen Gedicht mit dem rätselhaften Namen
»Alexandra« die Begründung für ihre Haltung dar-
stellen.66 Sie mußten erklären, wieso sie sich auf die
Seite der Römer und nicht auf die der Makedonen
stellten, aus deren Reihen sie doch, wenn man es
recht betrachtete, hervorgegangen waren. Vor al-
lem aber mußten sie den antimakedonisch gesinn-
ten Griechen ihr Bündnis mit den Römern verständ-
lich machen. Denn diese betrachteten das Eingrei-
fen der Römer in Griechenland mit gemischten
Gefühlen.

Die Römer, die durch die Parteinahme Philipps V.
für Hannibal schon 215 v. Chr. in den ersten Make-
donischen Krieg verwickelt worden waren, hatten

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