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Andreae, Bernard
"Am Birnbaum": Gärten und Parks im antiken Rom, in den Vesuvstädten und in Ostia — Mainz/​Rhein, 1996

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https://doi.org/10.11588/diglit.15207#0012
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AD PIRUM - »AM BIRNBAUM«

Martials Wohnungen in Rom und der Begriff
rus in urbe, Land in der Stadt

Ad pirum, »Am Birnbaum«, hieß das Plätzchen im
Straßenlabyrinth der Hauptstadt Rom, wo der Dich-
ter Martial (38-104 n. Chr.)1 im dritten Stock einer
Mietskaserne wohnte und davon träumte, sein
eigen zu nennen, was er2 in unnachahmlicher
Kürze rus in urbe nannte: »Land in der Stadt«, das
war ein Garten rings ums Haus, in dem man atmen
konnte und seine Ruhe hatte.
Das war auch die wohlbegründete Meinung des
zwanzig Jahre jüngeren Satirendichters Juvenal
(ca. 58 - ca. 138 n. Chr.)3: Wenn man in der Haupt-
stadt gut schlafen wollte, mußte man reich sein;
nicht weil ein gefüllter Geldbeutel die Sorgen ver-
treibt, die einen nicht schlafen lassen, sondern weil
nachts in der Stadt der Lärm so groß ist, daß man
immer wieder geweckt wird. Man mußte einen Park
besitzen, in dem das Haus so weit von den Straßen
entfernt lag, daß man die Laute der Zugtiere, selbst

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