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Andreae, Bernard
"Am Birnbaum": Gärten und Parks im antiken Rom, in den Vesuvstädten und in Ostia — Mainz/​Rhein, 1996

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https://doi.org/10.11588/diglit.15207#0014
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die bei Vollmond den Zauber mit Trommeln auf
Metall brechen wollen.

Der Arme hat in Rom kein Plätzchen zum Denken
oder zum Ruhen, im Gegensatz zum reichen
Freunde Martials, namens Sparsus7, der von Pete-
lius ein großes Anwesen mitten in der Stadt geerbt
hat, wo er Wein anbauen kann, eine eigene Arena
zur Verfügung hat und von der Hausterrasse die
Aussicht auf die Albaner und Sabiner Berge genie-
ßen kann.

Martial erwähnt in einigen Epigrammen8 auch die
Wohnungen, die er im Laufe der Zeit in Rom be-
wohnte. Wenn wir uns eine Vorstellung vom Leben
in der Großstadt Rom am Ende des 1. Jahrhunderts
n. Chr. machen können, so verdanken wir das in
erster Linie der scharfen Beobachtungsgabe dieses
Dichters frecher Epigramme und seiner spitzen
Feder. Er wohnte zunächst in einer Mietwohnung
im 3. Stock eines Zinspalastes, wie wir sie aus den
bis zum 2. Stock mit dem Ansatz der Treppe zum
darüber liegenden Geschoß noch aufrecht stehenden
Mauern der Mietskasernen von Ostia9 kennen. Das
Mietshaus Martials10 lag ad Pirum, das heißt bei
einem Birnbaum, auf dem Quirinal, ohne daß man
nun sagen könnte, ob vielleicht ein alter Birnbaum
bei der dichten Bebauung dieses Gebietes nach dem
Stadtbrand von 64 n. Chr. im Häusergewirr stehen-

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