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Andreae, Bernard
"Am Birnbaum": Gärten und Parks im antiken Rom, in den Vesuvstädten und in Ostia — Mainz/​Rhein, 1996

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https://doi.org/10.11588/diglit.15207#0025
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schrift eingeschlossen war, da sparte man nicht weit
Taf. 3 von der Inschrift eine 30 x 25 m messende Stelle
Taf. 4 aus, wo das Erdreich zutage trat und drei für die
Ernährung entscheidend wichtige Pflanzen: ein Öl-
baum, ein Weinstock und ein Feigenstrauch wuch-
sen24. Unter einem Feigenbaum, der Ficus Rumina-
lis, hatte nach dem Mythos die Wölfin Romulus und
Remus, die Gründer der Stadt, gesäugt. Die Pflan-
zen auf dem Forum haben also uralte Ursprünge.
Der Feigenbaum wird häufig, neben dem Wein, mit
Dionysos und seinem Gefolgsmann, dem Silen Mar-
syas zusammengebracht, und von Marsyas stand
auf diesem kleinen Flecken Land mitten im steiner-
nen Forum eine Statue, die Horaz25 erwähnt und
Taf. 5 deren Form auf den sogenannten Plutei Traiani26
überliefert ist. Es war, wie die Statue des Roland in
mittelalterlichen Städten, das Zeichen der Gerecht-
same, und Kopien dieser Statue standen in den
Städten, denen das ius Balkum (italisches Recht) ver-
liehen war.

Die drei Nutzpflanzen mitten auf dem Forum erin-
nerten die Römer an ihre bäuerliche Herkunft und
waren ein Symbol der unstillbaren Landsehnsucht
der Römer, die die Voraussetzung dafür ist, daß sich
ein Begriff wie rus in urbe bilden konnte.
Ihren Höhepunkt erlebt die Kultur von Lustgärten
im Areal der Städte in der Zeit der späten Republik

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