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Andreae, Bernard
"Am Birnbaum": Gärten und Parks im antiken Rom, in den Vesuvstädten und in Ostia — Mainz/​Rhein, 1996

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https://doi.org/10.11588/diglit.15207#0061
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Pergola und Kanal eingefangen. Man kann im wahr-
sten Sinn des Wortes von einem kanalisierten Blick
sprechen. Der Kanal, der offenbar auf Vorbilder zu-
rückgeht, die unter dem Namen Euripus oder Nilus
schon zur Zeit Ciceros49 beliebt waren und in der
Taf. 25,2 Villa des Kaisers Hadrian bei Tivoli50 noch einmal
eine großartige Ausformung finden sollten, endet
vor der dreigeteilten Schauwand in einem Bikli-
nium. Das heißt, rechts und links sind schräg anstei-
gende Liegestellen aufgemauert, auf die man Pfühle
als Speisesofas breiten konnte. Das Ganze war also
ein sogenanntes Stibadium, wie Plinius d. J.51 es in
seiner Villa Laurentinum folgendermaßen beschreibt:
»Ein Speisediwan aus Marmor wird von einem
Weinstock beschattet, den vier Säulen aus karysti-
schem Marmor stützen. Unter dem Diwan heraus,
als würde es durch das Gewicht der darauf Liegen-
den herausgedrückt, fließt Wasser in Röhrchen; es
fällt in eine Steinmulde, sammelt sich in einer zier-
lichen Marmorschale und wird auf geheimnisvolle
Weise so reguliert, daß es die Schale füllt, aber nicht
überläuft.«

Taf. 10,2 An der Rückseite dieses Bikliniums befand sich als
Endpunkt des Euripus die dreigegliederte Wand, die
in der Mitte eine Ädikula mit zwei Kompositsäulen
und einem Giebel über dem Faszienarchitrav be-
sitzt. Die Rückwand der Ädikula ist leicht gekrümmt

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