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Andreae, Bernard
"Am Birnbaum": Gärten und Parks im antiken Rom, in den Vesuvstädten und in Ostia — Mainz/​Rhein, 1996

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https://doi.org/10.11588/diglit.15207#0068
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der hufeisenförmigen Plattform auf dem Gewände
einer rechtwinkligen Exedra aufruht, welche in die
Geländestufe einschneidet, auf der das Haus steht.
In diese ist, als Stützsystem für die obere Ädikula,
eine untere, von zwei Säulchen und der Rückwand
getragene Ädikula hineingestellt. In der Mitte der
Rückwand ist hier eine Oceanusmaske als Wasser-
speier eines ersten Beckens angebracht, und am
Beckenrand davor sitzt, ebenfalls als Wasserspeier
gebildet, ein Eros mit Theatermaske, zu dessen
Füßen ein Wassertreppchen in den Kanal führt. Die
Rückwand mit der Oceanusmaske ist mit Meeres-
szenen und Fischen bemalt, und rechts und links
sieht man die Geschichte von Diana und Aktäon
sich abspielen. An die Seitenwände des Brunnen-
raums sind Ausblicke auf sakrale Landschaften mit
Heiligtümern des Apollo und der Diana gemalt. Der
Mythos vom frevlerischen Voyeur kontrastiert in ge-
suchter, aber möglicherweise unfreiwilliger Ironie
mit den genüßlichen Blicken, zu denen der träu-
mende Hermaphrodit in der Mitte des Gartens ein-
lädt.

Man bräuchte den distanzierten Blick des arbiter
elegantiae Petron, um wie in seinem Satyricon52
die Gesellschaft zu beschreiben, der ein solches
Ambiente gefallen mochte. Es bezieht seine histo-
rische Aussagekraft aus einer sozialgeschichtlich

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