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Andreae, Bernard
"Am Birnbaum": Gärten und Parks im antiken Rom, in den Vesuvstädten und in Ostia — Mainz/​Rhein, 1996

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https://doi.org/10.11588/diglit.15207#0071
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man in unserem Zusammenhang eher als urbs ruri
bezeichnen müßte, und einer Villa in der Stadt, die
das Thema dieser Betrachtung ist, können allerdings
gewiß nicht klar getrennt werden.
Schon in der 37 v. Chr. erschienenen Abhandlung
über das Landleben kann Varro55 bei einem Ge-
spräch über seine mit Kunstwerken angefüllte Villa
auf dem Marsfeld diese von Villen auf dem Lande,
die der Landwirtschaft dienen, nicht eindeutig unter-
scheiden, und Cato Censorius56 empfahl um die
Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr., eine villa rustica
lieber in der Nähe einer großen Stadt zu kaufen, also
die Annehmlichkeiten des Stadtlebens mit der Beauf-
sichtigung der Landwirtschaft zu verbinden. Dement-
sprechend wurde später in der Villa auf dem Lande
eine pars rustica mit einer pars urbana verbunden, wie
man es zum Beispiel bei der am Stadtrand von Pom-
peji liegenden Mysterienvilla57 sehen kann. Obwohl
also eine klare Trennung der Architekturformen bei
der Villa auf dem Lande und der villenartigen
Domus in der Stadt nicht möglich ist, so beschrän-
ken wir uns hier doch auf Beispiele, die in der Stadt
liegen, weil hier durch die notwendig beengten
Raumverhältnisse ein besonderer Anspruch an die
Phantasie der Architekten und an das, was Bauher-
ren wünschen konnten, gestellt wurde. Man muß
allerdings zugeben, daß das Anschauungsmaterial

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