Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Andreae, Bernard
"Am Birnbaum": Gärten und Parks im antiken Rom, in den Vesuvstädten und in Ostia — Mainz/​Rhein, 1996

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.15207#0073
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
in diesem Fall unendlich viel geringer ist, weil die
Stadtareale ja in einem ganz anderen Maße durch
die späteren Bewohner überbaut wurden als die
Ruinen von Villen auf dem Lande. Auf der anderen
Seite ist die schriftliche Überlieferung über die Vor-
gänge in den Städten und vor allem in der Urbs
unvergleichlich viel reicher als diejenige über die
Villen auf dem Lande. Die riesige Villa des Kaisers
Hadrian bei Tivoli wird in der gesamten antiken
Literatur nur in einem einzigen Satz erwähnt, in der
Lebensbeschreibung des Kaisers in der Historia
Augusta58, und dieser Satz hat bei der Suche nach
einem Verständnis der Anlage mehr Verwirrung ge-
stiftet als zur Erklärung beigetragen. Die Geschichte
der Gärten in Rom kann hingegen von einer ziem-
lich umfangreichen Literatur und zahlreichen, wenn
auch weit verstreuten Notizen ausgehen.
Im antiken Rom sind über 80 große private Parkanla-
gen, sogenannte horti, aus den Schriftzeugnissen
bekannt, die sich über das ganze Stadtareal verteilen
und zum Teil einen beträchtlichen Umfang hatten,
aber archäologisch faßbar ist nur ganz weniges. Man
steht also vor dem Paradox, daß im ganzen römi-
schen Weltreich zahllose Villen bekannt, ausgegra-
ben und untersucht sind, die in keinem Schriftzeug-
nis Erwähnung finden, während man auf der ande-
ren Seite viele Schriftzeugnisse besonders über die

54
 
Annotationen