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Andreae, Bernard
"Am Birnbaum": Gärten und Parks im antiken Rom, in den Vesuvstädten und in Ostia — Mainz/​Rhein, 1996

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.15207#0084
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erfüllt haben müssen, geben diese Wandmalereien
eine gute Vorstellung, während man sie heute nur
noch in den Volieren zoologischer Gärten erleben
kann.

Ihr Urbild haben sie in dem vom Besitzer selbst
liebevoll beschriebenen Vogelpark des römischen
Magistraten, Gelehrten und Dichters M. Terentius
Varro (116-27 v. Chr.) in Cassinum83. Im gemalten
Gartenzimmer84 der Gattin des Kaisers Augustus, Taf. 16. 18.
Livia, die mit Varro gut bekannt war, ist ein solcher
Vogelpark im Rundgemälde eingefangen. Darin
sind nicht weniger als dreißig verschiedene Vogel-
arten und etwa ebenso viele Pflanzensorten gezählt
worden85. Nichts kann eine so authentische Vorstel-
lung von der Wirkung eines römischen Gartens in
seiner Verbindung aus Natur und Kunst geben wie
der im vorletzten Jahrzehnt des 1. Jahrhunderts
v. Chr. ausgemalte Gartensaal aus der Villa »Ad gal-
linas albas« der Kaiserin Livia bei Primaporta, der
1951/2 ins römische Nationalmuseum übertragen
und dadurch gerettet wurde.

Römische Gärten und Parkanlagen sind vergäng-
lich, und wer darüber berichten will, muß die ver-
schiedensten Zeugen aufrufen, die eine begründete
Vorstellung von der vergangenen Pracht vermitteln
können. Man vermag dann wenigstens die Ele-
mente zu benennen und aufzuzeigen, die zur römi-

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