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Andreae, Bernard
"Am Birnbaum": Gärten und Parks im antiken Rom, in den Vesuvstädten und in Ostia — Mainz/​Rhein, 1996

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https://doi.org/10.11588/diglit.15207#0093
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und zwei quer dazu gelegte diagonale Treppenläufe
von insgesamt etwa dreimal 25, also 75 Stufen (die
Spanische Treppe zählt dreimal 36, 108 Stufen) zur
mittleren Terrasse hinauf, die einen rechts und links
von Säulenhallen und an der Rückseite von einer
Nischenwand umschlossenen rechteckigen Platz bil-
den. Dieser war bepflanzt. Hundert Jahre nach der
Erbauung der Villa scheinen hier hohe, schatten-
spendende Bäume gestanden zu haben. Wir wissen
das durch folgende Nachrichten: Im Jahre 47 n. Chr.
war Messalina, die vollkommen verderbte Kindfrau
des Kaisers Claudius, auf den herrlichen Besitz eifer-
süchtig geworden. Dieser war inzwischen an einen
anderen bedeutenden römischen Heerführer in
Asien übergegangen, D. Valerius Asiaticus, und die
Geschichte, wie Messalina diesen vornehmen Römer
in den Tod getrieben hat, wird von Tacitus96 ein-
drucksvoll dargestellt: »Da Messalina gierig nach
dem Park trachtete, den Lucullus angelegt und den
jener mit Pracht ohnegleichen verschönern ließ,
klagte sie ihn an und trieb ihn in den Tod. Bevor er
sich die Adern öffnete, besichtigte er den Scheiter-
haufen, auf dem er verbrannt werden sollte. Er ließ
ihn an eine andere Stelle schaffen, damit die schat-
tenspendenden Bäume nicht unter der Gluthitze
des Feuers zu leiden hätten.«

Das war im Jahre 47 n. Chr., über hundert Jahre

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