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Andreae, Bernard
"Am Birnbaum": Gärten und Parks im antiken Rom, in den Vesuvstädten und in Ostia — Mainz/​Rhein, 1996

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https://doi.org/10.11588/diglit.15207#0106
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in den Himmel ragte, war dieser bis zur Hälfte in
den Erdboden eingetieft, und man erreichte ihn an
der der Apsis gegenüberliegenden Seite über eine
schräg hinabführende Rampe. In jedem Fall ging es
um eine Vergewaltigung der Natur durch Hoch-
oder Tiefbau. In den Seitenwänden des in das Erd-
reich eingetieften Saales öffnen sich im unteren
Wandteil je sechs Rechtecknischen auf jeder Seite,
während in der Apsis der obere Teil der Wand von
fünf Nischen gegliedert ist. Darunter ist ein Stufen-
halbrund ähnlich der Cavea eines Theaters mit sechs
Stufen aufgemauert, zu deren oberster Wasserrohre
herangeführt waren. Es handelt sich um ein Nym-
phäum, und man muß sich vorstellen, daß auf den
Halbrundstufen Kübel mit Pflanzen aufgestellt
waren, die durch die festgestellten Rohre von oben
bewässert wurden. Auch die Wandmalereien stellen
Gartenlandschaften dar. Mitten in der gewiß auch
kunstvoll gestalteten Parkanlage der Horti Maece-
nati fand sich also ein Raum, der wahrscheinlich als
kühles Triklinium für Festmähler genutzt und in
dem die Natur in verschiedenen Schritten in Kunst
übergeführt wurde. Schon das Arrangement der
Blumentöpfe war im Vergleich zum Park mit seiner
üppigen Vegetation recht künstlich, und vollends
Kunst sind die Wandmalereien an den Wänden des
Saales. Zu dem römischen Begriff rus in urbe gehört

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