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Andreae, Bernard
"Am Birnbaum": Gärten und Parks im antiken Rom, in den Vesuvstädten und in Ostia — Mainz/​Rhein, 1996

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https://doi.org/10.11588/diglit.15207#0124
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und das zur Keimzelle des Kaiserpalastes wurde.
Seine endgültige Form erhielt der Kaiserpalast erst
durch Domitian (81-96 n. Chr.)136, doch was von den
Palästen des Tiberius, Claudius und Nero noch kennt-
lich ist, lehrt, daß das, was rus in urbe bezeichnet, auch
von den Kaisern in hohem Maße gepflegt wurde.
Vom Palast des Tiberius kennt man nur die Grund-
fläche, die jedenfalls einen enormen Gartenhof ein-
schloß. Die Erforscherin der antiken Gärten auf dem
Palatin, Maria Antonietta Tomei137, fragt sich mit
Recht, ob nicht noch Spuren dieser Gartenanlagen
im 16. Jahrhundert kenntlich waren, die die Farnese
veranlaßten, hier ihre berühmten, noch heute weit-
gehend erhaltenen Orti Farnesiani in einer authen-
tischen Wiedergeburt (Renaissance) erstehen zu las-
sen.

Nero verband nach dem Brand von 64 den Palatin
mit dem Oppius. Früher glaubte man, daß ein
prachtvoller Nymphäumsbau, der unter dem Domi-
tianspalast ausgegraben wurde und eine gute Vor-
stellung von der Pracht des kaiserlichen Wohnbe-
reichs julisch-claudischer Zeit geben kann, von der
Domus Transitoria des Nero (54-68 n. Chr.) stammt,
doch wurde er wahrscheinlich schon von seinem
Vorgänger Claudius (41-54 n. Chr.)138 errichtet. Auf
jeden Fall kennt man aus allen Phasen der Entwick-
lung des Palatin zum beherrschenden römischen

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