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Andreae, Bernard
"Am Birnbaum": Gärten und Parks im antiken Rom, in den Vesuvstädten und in Ostia — Mainz/​Rhein, 1996

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https://doi.org/10.11588/diglit.15207#0141
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in Reihen angeordnet waren und Reste von Pflan-
zenwurzeln enthielten. Es erscheint deshalb mög-
lich, daß es sich um den auf dem Marmorplan und
bei Philostrat als Adonea bezeichneten künstlichen
Garten handelt, in dem die wahrscheinlich exoti-
schen Zierpflanzen in Töpfen angeordnet waren.
Als Adonisgärten bezeichnete man im Altertum
Pflanzen in Tontöpfen, die mit leichter Erde gefüllt
waren, im Sommer zu Ehren des Adonis schnell
sproßten, aber wie dieser bald starben162.
In den Adonea auf dem Palatin in Rom war diese
Form, die es jedem Menschen in Rom ermöglichte,
sein absolut miniaturhaftes Fleckchen rus in urbe
wenigstens auf dem Fensterbrett zu besitzen, ins
Monumentale gesteigert.

Auch darin wurde das Volk von Rom durch die
Kaiser maßlos übertrumpft. Die eingangs gestellte
Frage, ob denn den Kaisern der Palatin und seine
Gärten nicht genügten, so daß sie nach und nach
alle großen Gärten Roms in ihre Hand bringen muß-
ten, ist damit andeutungsweise beantwortet. Ein
großer Garten in der Stadt Rom war eine Macht-
demonstration163, und eine andere Macht konnten
die Kaiser in Rom neben sich nicht dulden. Doch sie
taten etwas anderes, sie stifteten dem Volk von Rom
öffentliche Gärten, und es ist sehr interessant zu
sehen, wie diese geformt waren.

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