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Andreae, Bernard
"Am Birnbaum": Gärten und Parks im antiken Rom, in den Vesuvstädten und in Ostia — Mainz/​Rhein, 1996

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https://doi.org/10.11588/diglit.15207#0144
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getrieben. Während Augustus die Gärten des Mae-
cenas und Tiberius diejenigen des Sallust noch
geerbt hatten, gingen zu Zeiten Caligulas die Horti
Lamiani et Maiani167, die im Süden an die Gärten
des Maecenas grenzten, auf gewaltsame Weise in
kaiserlichen Besitz über, und unter Claudius be-
schleunigte sich, vor allem auch wegen der angeb-
lichen Habgier seiner Frauen, dieser Prozeß.
Es ist aber ein auch durch die Konsolidierung der
Monarchie verständlicher Prozeß, der im gleichen
Maße, in dem die Auswüchse der Monarchie durch
Ermordung der Tyrannen Nero und Domitian zu-
rückgeschnitten wurden, auch zu einer Überfüh-
rung von Gartengrundstücken in Bauland für öffent-
liche Bauten weiterschritt. Das eklatanteste Beispiel
ist die völlige Auslöschung des riesigen Parks um
das Goldene Haus des Nero, auf dessen Gebiet das
Flavische Amphitheater und die Thermen des Titus
und des Trajan zum Wohl des ganzen Volkes erbaut
wurden168.

Auch die anderen gewaltigen Kaiserthermen, die
des Caracalla im Süden169 und des Diokletian im
Norden170, wurden auf dem Grund und Boden ehe-
maliger Parks errichtet, die letzteren zum Beispiel in
den Gärten des Sallust. Die Gewohnheiten der stän-
dig gewachsenen Bevölkerungszahl von Rom, die
auch Bauland für Wohnungen auf den Garten-

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