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Andreae, Bernard
"Am Birnbaum": Gärten und Parks im antiken Rom, in den Vesuvstädten und in Ostia — Mainz/​Rhein, 1996

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https://doi.org/10.11588/diglit.15207#0149
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feld, unter der heutigen Kirche Santa Maria sopra
Minerva und dem östlich anschließenden Gebiet be-
graben, war, wie gesagt, bereits eine spätrepublika-
nische Gründung, der Tempel war aber nach einem
Brand im Jahre 30 n. Chr. von Caligula und nach
einem weiteren Brand von Domitian erneuert
worden.

Unter dem Thema »rus in urbe« interessiert aber vor
allem die große Apsidenanlage mit Gartenhof, die
Kaiser Hadrian gegenüber dem eigentlichen Tem-
pelhof im Süden zum Andenken an den 130 n. Chr.
im Nil ertrunkenen Geliebten Antinous182 anlegen
ließ. Es ist ein Bau auf halbkreisförmigem Grundriß,
dessen Genese sich nur aus den Ereignissen nach
dem Tode des Antinous erklären läßt.
124 n. Chr. hatte Hadrian in seiner riesigen Villa bei
Tivoli am Ende eines von einem großen Euripus ein-
genommenen Tales eine weite Apsidenanlage als
sogenanntes Antrum Cyclopis angelegt183. Dieser
Bautypus hatte sich aus der natürlichen Höhle von
Abb. 26 Sperlonga entwickelt, in der Kaiser Tiberius die
Ruhmestaten seines vermeintlichen Stammvaters
Odysseus darstellen ließ. Darunter war auch die
Kopie einer großen hellenistischen Gruppe der
Blendung des Kyklopen Polyphem. Eine Replik die-
ser Gruppe wurde auch in der zwischen 124 und
126 n. Chr. errichteten künstlichen Höhle am Euripus

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