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Andreae, Bernard
"Am Birnbaum": Gärten und Parks im antiken Rom, in den Vesuvstädten und in Ostia — Mainz/​Rhein, 1996

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https://doi.org/10.11588/diglit.15207#0155
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Dabei ist bemerkenswert, daß die Typen von Häu-
Taf. 28,2 sern (Domus) und Mietskasernen (Insulae) nicht so
weitgehend genormt waren, wie dies trotz eines nie
völlig versiegenden Einfallsreichtums der Architek-
ten heute der Fall ist. Man macht sich klar, daß in
Ostia, welches in dieser Hinsicht das kaiserzeitliche
Rom widerspiegelt, die ältesten Beispiele vieler noch
heute gültiger Bautypen begegnen, die durchaus
modern anmuten können, daß hier diese Typen ent-
wickelt wurden und daß in einer frühen Entwick-
lungsphase der Typenreichtum naturgemäß größer
ist, als wenn schon alles ausgemerzt ist, was sich als
weniger verwendungsfähig erwiesen hat.
Nun soll hier nicht vom Wohnen in der antiken
Großstadt die Rede sein, sondern von der Bedeu-
tung, die Gartenanlagen, großen und kleinen, dabei
Abb. 29 zukam. In der durch die republikanische Stadt-
mauer vom Anfang des 1. Jahrhunderts v. Chr. ein-
geengten Stadt, die nie wesentlich darüber hinaus-
gewachsen ist, war der Platz rar, wie zweifellos auch
in Rom mit seinen rd. 1 Million zählenden Einwoh-
nern. Deshalb findet man in Ostia, wo keine Aristo-
kraten und keine Kaiser lebten, keine großen Gär-
ten, man erfährt aber, wie das Volk sein Bedürfnis
nach rus in urbe befriedigte, wenn es sich nicht mit
einem Adonisgärtchen auf dem Fensterbrett begnü-
gen wollte.

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