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Andreae, Bernard
"Am Birnbaum": Gärten und Parks im antiken Rom, in den Vesuvstädten und in Ostia — Mainz/​Rhein, 1996

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https://doi.org/10.11588/diglit.15207#0165
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tung der Gärten ausüben, wenn dort etwa im Park
des Kaisers Gallienus (253-268) aus der Familie der
Licinii, daher Horti Liciniani201, ein Nymphäumsbau,
Abb. 28 der sogenannte Tempio della Minerva Medica202,
errichtet wird, der bautechnisch gesehen nichts an-
deres ist als ein freigestellter Kuppelsaal aus dem
Bereich der Thermenbaukunst.
So merkwürdig es klingt, soziologisch gesehen haben
Parks und Thermen in Rom eine Art Wahlverwandt-
schaft miteinander. Das gestattet einen Rückschluß
von den Thermenbesuchern auf die Besucher kaiser-
licher Parks, wo später die Thermen errichtet wur-
den. Auch wenn ausdrückliche Nachrichten dar-
über fehlen, so darf man doch davon ausgehen, daß
die kaiserlichen Parks in Rom nicht nur dem Hof
und der kaiserlichen Familie zugänglich und vorbe-
halten waren, sondern daß sich dort auch das Volk
von Rom ergehen durfte, selbst wenn die Einzelhei-
ten einer Besuchsregelung nicht bekannt sind.
In diesem Licht stellt sich der große Gürtel von Park-
anlagen, die sich von der Spitze des Pincio im Nor-
den über die Höhen des Esquilin im Osten bis zur
Via Appia im Süden der antiken Großstadt Rom
hinzogen und die sich jenseits des Tibers mit den
Gärten Caesars und des Agrippa bis zum Circus des
Nero und den Gärten der Agrippina203 beim Vati-
kan zu einem Ring um die Stadt schlössen, völlig

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