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Andreae, Bernard
Schönheit des Realismus: Auftraggeber, Schöpfer, Betrachter hellenistischer Plastik — Mainz, 1998

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https://doi.org/10.11588/diglit.14992#0174

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Die Skyllagruppe vom Typus Rhodos-Sperlonga-Konstantinopel

linken Seite ihres Bauches hingeworfen. Mit einem Bauchplatscher
ist er mit ausgebreiteten Beinen auf dem Felsen unter Skyllas Leib
aufgeschlagen. Seine Beine liegen rechts und links des einen der
Fischschwänze. Der Hund ist nach unten gefahren, hat den Mann
mit den Zähnen an der rechten Schulter ergriffen und packt mit bei-
den Pranken zu, um ihn nach oben zu ziehen.

Den dritten konnte Skylla nicht mehr ergreifen, das Schiff war zu
schnell. So gab sie ihm nur einen Stoss, so dass er kopfüber an der
Wandung des Schiffes hinabstürzt und mit dem linken Arm schon
auf dem Felsen aufschlägt, als der Hund auf Skyllas rechter Bauch-
hälfte ihn im Flug mit beiden in die Länge gezogenen Pranken auf-
fängt und ihm die Reisszähne in die Seite des Leibes schlägt, dort
wo die Leber sitzt. Durch den Ruck, mit dem der Sturz aufgehalten
wird, schlägt dem Mann der rechte, im Knie geknickte Unterschen-
kel wie ein Dreschflegel herum, und der Fuss stösst mit der Ferse
auf den Rücken des Hundes daneben. Auch der rechte Arm des
Mannes wirbelt durch die Luft und fällt auf den Rücken des Hun-
des, so dass der Betrachter die ganze Fallbewegung des Mannes
und das Auffangen durch die Bestie nachvollziehen kann.

Da Skylla auf der Rückseite keine Arme hat, übernehmen hier die
Fischschwänze die Aufgabe, die Gefährten vom Schiff zu holen. Der
linke Fischschwanz windet sich um den Mann und bildet mit dessen
entgegengesetzt gedrehtem Körper eine Doppelhelix. Er hält den
Mann dem Hund auf Skyllas linkem Glutäus hin, der dem Unglück-

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