Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Andresen, Andreas [Bearb.]
Handbuch für Kupferstichsammler: oder Lexicon der Kupferstecher, Maler-Radirer und Formschneider aller Länder u. Schulen nach Massgabe ihrer geschaetztesten Blaetter u. Werke (Band 1) — Leipzig, 1870

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.24459#0408
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
396 Dürer.

4. Christus am Oelberg. 1515. Geätzt. H. 8" 2"', Br. 5" 9"'. B. 19.

Die alten Abdrücke sind vor den Bostfiecken. Die Platte hat sich er-
halten, Heller besass sie.

5. Der Schmerzensmann mit gebundenen Händen. 1512. H. 4" 4//;,

Br. 2" 9"'. B. 21.

Das Blatt ist mit der kalten Nadel radirt und kommt daher in schönen
kräftigen Abdrücken sehr selten vor. die besseren sind auf Papier mit
dem Ochsenkopf.

6. Der Schmerzensmann, sitzend. 1515. Geätzt. H. 4/y 1"', Br.
2" 5//;. B. 22.

Die ersten ganz reinen Abdrücke gehören zu den grössten Seltenheiten,
die späteren Abdrücke sind rostfleckig und schmutzig und zum Theil
retouchirt.

7. Das kleine Crucifix oder der sogenannte Degenknopf des Kaisers

Maximilian I. Niello artig er Stich, ursprünglich nicht für den

Abdruck bestimmt. Rund. Durchm. 1" 6"'. B. 23.

Nach den neueren Forschungen Passavant's ist das von Bartsch als Ori-
ginal beschriebene Blatt die Copie, während die Copie A bei Bartsch
das Original ist. Uebrigens sind beide Blätter von gleich grosser
Seltenheit.

8. Christus am Kreuze sterbend. 1508. H. 4." 11"', Br. 3" T". B. 24.

Die schöneren und früheren Abdrücke dieses einst sehr beliebten Blattes
sind auf Papier mit dem Ochsenkopf und der Krone.

9. Das von zwei Engeln gehaltene Schweisstuch. 1514. Ii. 3" 9"',
Br. ö" 2"'. B. 25.

Seltenes Blatt, namentlich in schönen Abdrücken.

10. Der verlorene Sohn. Ii. 9", Br. 1". B. 28.

Dieses schöne und sehr belichte Blatt kommt in den. frühesten Abdrücken
auf Papier mit dem Ochsenkopf und Reichsapfel sehr selten vor. Man
erkennt sie daran, dass links oben in der Luft von der Einfassungslinie
bis anf die Dächer der Häuser sowie unten rechts durch die Schweine,
mehrere perpendiculäre Kritzelungen der Platte fast störend sind,
welche bei den späteren besseren Abdrücken noch wahrgenommen
werden, dann aber immer mehr verschwinden.

11. Maria mit dem Kinde und St. Anna. Ii. 3" 3"', Br. 2" 7"'. B. 29.

Dieses liebliche Blatt ist in schönen Abdrücken selten, die früheren sind
auf Papier mit dem Ochsenkoqf und Krug, die späteren sind kraftlos.

12. Die heil. Jungfrau mit der Sternenkrone auf dem Halbmond. 1508.

H. 4;/ Br. 2" 9"'. B. 31.

Dieses Blatt war einst sehr beliebt und wird schon von Vasari rühmlich
hervorgehoben. Die schönen Drucke, auf Papier mit dem Ochsenkopf,
' sind selten.

13. Die das Kind säugende heil. Jungfrau. 1503. H. 4y/ 3/;;; Br. 2" 1"'.
B. 34.

Vasari rühmt das Blatt an der Spitze der Dürer'schen Kupferstiche. In
Abdrücken auf Papier mit dem Oehsenkopf ist es sehr schön, auch
auf Papier mit der hohen Krone kommen einzelne gute Abdrücke vor,
die späteren sind matt und schlecht. Das Berliner Cabinet bewahrt
einen Probedruck vor dem Täfelchen mit der Jahrzahl.
 
Annotationen