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Andresen, Andreas [Bearb.]
Handbuch für Kupferstichsammler: oder Lexicon der Kupferstecher, Maler-Radirer und Formschneider aller Länder u. Schulen nach Massgabe ihrer geschaetztesten Blaetter u. Werke (Band 2) — Leipzig, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.24460#0600
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590 Temers.

13. Die Jagd auf Hirsche und Schweine. H. 13" II'", Br. 17" 4"''.
B. 1168.

14. Die Jagd des Falkonier in Begleitung einer Dame. H. 15" 8'",
Br. 20" 4"'. B. 1170.

15. Die Löwenjagd. H. 15" 10'", Br. 20" 4";. B. 1171.

I. Vor der Adresse von Andrea Vaccario.

David Teniers, der Aeltere;

Grenremaler und Radirer, geb. zu Antwerpen 1582, gest. daselbst 1649; Schüler von
P. P. Rubens und Adam Elsheimer,

und

David Teniers, der Jüngere;

Genremaler und Radirer, geb. zu Antwerpen 1610, gest. zu Brüssel 1694; Schüler seines
Vaters und des Adrian Brau wer.

So übereinstimmend die Ansichten aller Kunsthistoriker sind, dass
beide Teniers die Eadirnadel gehandhabt haben, so bleibt doch
unentschieden, welche Blätter dem Einen, welche dem Anderen an-
gehören. In Huber und Rost's Manuel wird zwar eine Unter-
scheidung der Blätter versucht, die aber schon desshalb auf keine
Unfehlbarkeit Anspruch erheben kann, weil dem Einen und dem
Anderen Blätter zugeschrieben werden, die Keinem von Beiden ge-
hören. Es ist auf den Namen Teniers viel gesündigt worden, und
viele Badirangen, die bis heute als Originalwerke der Teniers1
gelten, gehören dem Coryn Boel, Fr. Wyngaerde u. A. Nach sorg-
fältigem Forschen*) glauben wir nur solche Blätter als echt be-
zeichnen zu dürfen, die reine Aetzdrücke ohne Grabstichelarbeiten
sind oder ausdrücklich oder durch das Monogramm Teniers1 die
Autorschaft des Künstlers bezeichnen. D. Teniers inv. et ex. ist
also kein Beweis für die Echtheit eines Blattes. Ja solche müssen
wir durchaus als unechte bezeichnen, da sie mit dem Grabstichel
überarbeitet sind, und wenn Teniers an solchen Arbeiten wirklich
einen Antheil hat, so ist dieses erst mit dem Momente zuzugeben,
wenn sich zu diesen überarbeiteten Blättern reine Aetzdrücke und
vor der Schrift: D. Teniers inv. finden sollten, die aber bisher
fehlen.

Es thut mir leid, die schöne Folge Volksbelustigungen (bei Nagler
No. 37—40) zu dieser Sorte rechnen zu müssen, aber wie die
Blätter jetzt aussehen (ob vor oder mit der Adresse von Wyn-
gaerde), rühren sie von Coryn Boel oder eher noch von Wyngaerde
her, in dessen Verlag sie erschienen sind. — Dass Teniers jun.
auch in Schwarzkunst gearbeitet haben sollte, ist nicht nur un-
erwiesen, sondern auch durchaus unwahrscheinlich.

1. Die Versuchung des h. Anton. H. 6" 3"', Br. 4" 2"'.

*) Im J. 1864 beehrte mich Bud. Weigel mit dem Auftrage, das Werk
Teniers' zu bearbeiten. Nicht allein die reichen Sammlungen Wiens, auch
des Auslandes wurden eingehend berathen; da ich jedoch zu keinem ent-
schiedenen Resultate gelangen konnte und mit unbegründeten Behauptungen
nicht auftreten wollte, unterblieb die Veröffentlichung.
 
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