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dieses Kultus zeigte und seine Erklärung (öia rcQooayo-
QevovTeg) mit Gesang begleitete; er war auf Lebenszeit
ernannt und vererbte das Amt in der Familie. Sein
Eigenname war hieronym, d. h. er wurde zur Anrede
nicht gebraucht18), sondern man sprach im amtlichen und
im Kreise der Eingeweihten, wenige Ausnahmen abge-
rechnet, nur von dem Hierophanten, dem Sohne des N.
aus N. Seine Kleidung bestand in einem langen, faltigen,
bis auf die Füsse reichenden Gewände, einem Talar mit
weissen Ärmeln (otohj), einer als Kopfschmuck dienenden
hohen Binde, von der Bänder au den Backen herunter-
hingen (oTQÖcpiov). und einem Myrtenkranz auf langem
herabwallendem Haar (Sophokles Oed. CoL 681); seine
ganze Erscheinung hatte etwas Feierliches und Imponie-
rendes (oEiivÖTijg und iieyaKortgeneux. Athen. 1, 21).

Zweiter Beamter war der D a du c h o s (Fackelträger),
der. obwohl Gehülfe des Hierophanten und vielleicht sein
Stellvertreter, ebenso wie dieser auf Lebenszeit ernannt
war, nur bei seinem Amtstitel gerufen wurde und sein
Amt als erbliches führte; er entstammte dem Geschlecht
des Triptolemos (Xen. Hell. 6. 3, 6.) oder der Keryken,
die nach attischer Sage ihren Stammbaum vom Gott
Hermes und der Aglauros, der Tochter des Kekrops, des
Gründers von Athen, herleiteten, und zwar dem Zweige
der Lycomiden, welchem auch der berühmte Themistokles
angehörte (Toepffer, Att, Genealog, tab. IV u. V p. 318,
319). Als wie glücklich solch eine Familie, deren Mit-
glieder dieses Amt bekleideten, angesehen wurde, er-
zählt Pausanias (1, 37), der von einer Frau Akestion
(um 98/97 vor Chr.) berichtet: „Bei ihrem Leben sah sie

18) Emiapius Yitae (um 350): Maximus p. 93 ed. Boissonade.
(Dübuer p. 475):

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